Cordhosen verkaufe ich kaum noch, es sind auch nur noch wenige in den großen Größen vorhanden. Der Rest ist verkauft.
Wann und ob ich wieder mit Cordhosen anfangen werde, kann ich noch nicht sagen, Einige Idee hätte ich bereits, aber für einen neuen großen Wurf reicht es eben noch nicht.
Da die Cordhosenkampagne, um die ich mich ja bloß neben meiner Vollzeitstelle als Ingenieur kümmere, für mich auch vor allem eine Plattform für Lernerfahrungen ist, benutze ich sie aber weiterhin
zum Experimentieren und Lernen.
Da habe ich mir jetzt erst einmal das Gegenteil einer Cordhose gesucht. Ein Artikel, der in der Beschaffung wenig Arbeit macht, leicht zu versenden ist und bei dem es wenige Rückläufer gibt.
Herausgekommen sind diese, nicht abwertend gemeinten, Allterwelts-Wald-und-Wiesen-Socken, solche wie sie viele Menschen hierzulande auch tragen.
Diese Socken sind super, wenn man sich morgens keine langen Gedanken um seine oder ihre Fußbekleidung machen will.
Die Firma grödo stellt, unter anderem, auch diese Socken (98% Bio-Baumwolle, 2% Elastan, GOTS zertifiziert, blau, grau oder
schwarz) her, ich selbst trage diese schon seit Jahren. Daher kann, wer
will, hier in Zukunft auch seine oder ihre Socken bestellen.
Viele warme Füße
Alex
Eine schlechte und eine gute Nachricht...
In aller Kürze die schlechte Nachricht zuerst: die Cordhose is over, soll heißen, die verlässliche Cordhosenquelle wird in absehbarer Zeit versiegen oder zumindest länger
pausieren.
Und jetzt die gute Nachricht: einige Cordhosen, Jeans und sonstige Einzelstücke gibt es noch, und Ihr könnt sie hier bekommen (Cordhosen,
Jeans und Einzelstücke), solange der Vorrat reicht, eine Nachproduktion wird es
nicht geben!
(Falls blau, grau oder schwarz aus ist, die weißen Cordhosen lassen sich prima einfärben! Traut Euch!)
...
Nun die lange Fassung:
Ich freue mich immer noch über jede Bestellung! Das ist keine Floskel, die ich nur so dahin sage. Trotzdem ringe ich schon lange mit mir, ob ich die Cordhosenkampagne weiterführen will oder
nicht.
Begonnen hatte ich die Sache 2011 aus guten Gründen heraus, siehe Blog, das ist alles immer noch gültig! Ich selbst brauchte zum einen eine fair hergestellte blaue Cordhose, zum anderen bot mir
die Cordhosenkampagne auch eine spannende Gelegenheit für eigenes unternehmerisches Handeln mit den damit verbundenen Lernerfahrungen und der Erweiterung meiner Kenntnisse und Fähigkeiten.
Aber mehr als einen halben Tag pro Woche konnte ich im Schnitt nie in die Cordhosenkampagne stecken, arbeite ich ja schließlich noch fast Vollzeit bei einer richtigen Firma als Ingenieur.
Das Entwickeln der Hosen und des Schnitts, zusammen mit Common Works und später Good Garment Collective, hat mir viel Spaß gemacht, da war richtig was zu tun. Außerdem war es am Anfang noch
völlig offen und fraglich, ob ich mir so eine kleine Menge Cordhosen überhaupt würde zu einem bezahlbaren Preis herstellen lassen können.
Das Modellstehen für meine eigenen Hosen war mein persönlicher Ausflug in die Todeszone. Aber als Auftraggeber des Photoshootings habe ich trotzdem immer die Fotos bekommen! (Wer von Euch
versteht die Anspielung?) Und ich hatte eine tolle Fotografin.
In diesen spannenden Zeiten hatte ich immer etwas im Blog zu berichten, das Schreiben fiel mir nicht so schwer.
Irgendwann waren die Hosen da, endlich, weil es ja immer zu Lieferverzögerungen kam.
Danach beschränkte sich meine Arbeit vor allem darauf, die Reichweite meiner Internetseite auszubauen. Das involvierte den Kontakt mit vielen anderen Blogs und Listen für faire Kleidung und
natürlich das, war unter Social Media Aktivitäten verstanden wird. Das letztere fiel und fällt mir unendlich schwer, ich nutze diese Kanäle ja nicht einmal privat!
Leider habe ich es für diesen Bereich nicht geschafft, à la Prof Faltin, jemanden, bzw eine Firma, zu finden, die mir die sozialen Netzwerke beackert. Ich finde das auch schwer abzugeben, es ist
ja schließlich meine Stimme, die dadurch spricht. Wie soll jemand anderes mit meiner Stimme sprechen?
Ein weiteres Problem, dass ich auch leider nie in den Griff bekommen habe, ist die Auswahl der passenden Hosengröße. Hier gibt es sowohl bei mir als auch bei den Kunden so viele
Unsicherheitsfaktoren. Ich kann hier nur über meinem Beitrag zum Problem schreiben: Zum Beispiel fielen die Größen bei den verschiedenen Cordhosenchargen immer verschieden aus. Da konnte aus
einer 32er auch schon mal eine 30er werden! Und dann gibt es innerhalb einer Größe produktionsbedingte Toleranzen, die schon mal 1-2cm in der Bundweite ausmachen können. Das ist aber normal bei
Textilien. Auch konnte ich nie alle Hosen vermessen, um eine richtig belastbare statistische Größenverteilung zu ermitteln. Mit den Größen habe ich ziemlich herum geeiert, das war sehr
unbefriedigend!
Jedenfalls erhalte ich ca. ein Viertel aller Hosen zurück, manche wortlos, andere zwecks Umtausch. Das wurde in den letzten Jahren mehr, aber es gibt ja auch mehr Modelle in mehr Farben. Dieses
Hin- und Herschicken von Hosen ist so unökonomisch und unökologisch!
Schon länger überwog daher die Mühe die Freude. Das war insofern frustrierend, weil ich keine Idee hatte und habe, wie ich die oben beschriebenen Probleme nachhaltig lösen sollte. Daher nun,
schweren Herzens, mein Entschluss, die Sache zu beenden und diesen Abschiedsblogeintrag hier zu schreiben.
Tja, wie geht es weiter? Ihr bestellt jetzt noch schnell panikartig Cordhosen und Jeans, den (eventuellen) Rest verkaufe ich auf kleiner Flamme weiter, bis er aufgebraucht ist.
Und falls jemand für die obigen Probleme wirklich gute Lösungsideen hätte, wäre ich für Vorschläge offen.
Im Herbst 2020 könnte es dann eventuell eine neue Charge Cordhosen geben...theoretisch.
Viele Grüße, Alex
Einige Wochen (Monate???) habe ich mich wenig um die Cordhosenkampagne gekümmert.
Kunden, die etwas bestellen haben, werden das nicht gemerkt haben, da ich die Päckchen nicht selbst packe, sondern mit einer tollen Firma zusammen arbeite, die das für mich erledigt!
Aber meine Social Media Aktivitäten waren auf Null.
Nun möchte ich mich mit einer Podcastempfehlung zurück melden:
Unter https://www.hr2.de/gespraech/der-tag/podcast-der-tag/was-geht-eine-gute-zeit-fuer-bessere-zeiten,podcast-episode43906.html
befindet sich diese "Der Tag" Sendung von hr2.
"Wenn wir die Welt verändern wollen, müssen wir uns unvernünftig und unrealistisch verhalten“, sagt der niederländische Historiker Rutger Bregman. Die Zeit sei reif und die Zeit sei gut für
Utopien. Wir stehen kurz davor, einige von ihnen zu verwirklichen. Das Einzige, was uns aufhalten kann, ist unsere eigene Verzagtheit. Wir hier in Mitteleuropa leben seit langem ohne Hungersnot
im Frieden, wir können uns frei bewegen und niederlassen, wo wir wollen. Wir leben in politischer Freiheit. Immer mehr Menschen haben Arbeit, die Armutsrate sinkt, die Gesundheit verbessert sich.
Aber wir trauen uns nicht mehr, uns etwas noch Besseres vorzustellen. Dabei sei die vollständige Abschaffung der Armut genauso möglich wie das Grundeinkommen und die 15-Stunden-Woche. "Seid
realistisch, fordert das Unmögliche“, riefen die Studenten nach 1968. Und vieles von dem, was sie wollten, ist heute tatsächlich Realität. Der Sozialpsychologe Harald Welzer sagt "Alles könnte
anders sein“ und hat dazu "eine Gesellschaftsutopie für freie Menschen“ vorgelegt. Nicht jammern, nicht schwarz reden, die Zukunft anpacken. Das ist die Botschaft. Unsere Voraussetzungen, eine
bessere Welt, zu schaffen seien noch nie so gut gewesen."
In diesem Sinne, lasst es uns angehen!
Bis Samstag, den 13.10.18 gibt es eine neue Sammelbestellung. Diesmal geht es um Kapuzenpullis mit und ohne Reißverschluss von Earth Positive.
Die Teile passen natürlich wie immer super zu Cordhose und Jeans, ist ja klar.
Hier sind die Einzelheiten:
Bei Interesse, bitte bis Samstag, den 13.10.18 bestellen, Ende Oktober gehen die Sachen dann an Euch raus.
Viele früh herbstliche Grüße
Alex
Jetzt bin ich auch bei Instagram zu finden. Dort nutze ich die Gelegenheit, mal schnell ein Bild mit nur wenig Text zu posten. Das macht mir Spaß und ich nutze es schon fleißig!
Ich freue mich über viele Follower!
Heute hat in Frankfurt auf der Zeil eine Demonstration der Initiative Seebrücke stattgefunden.
Die SEEBRÜCKE ist eine internationale Bewegung, getragen von verschiedenen Bündnissen und Akteur*innen der Zivilgesellschaft. Das Ziel ist die Solidarisierung mit allen Menschen auf der Flucht
und die Forderung von der deutschen und europäischen Politik nach sicheren Fluchtwegen, einer Entkriminalisierung der Seenotrettung und einer menschenwürdigen Aufnahme der Menschen, die fliehen
mussten oder noch auf der Flucht sind.
Die Farbe der Bewegung ist orange.
In diesem Sinne verschenke ich eine orange Cordhose an die erste Person, die eine haben will!
Natürlich habe ich mir selbst auch ein paar ungefärbte Cordhosen von meinem Versender zukommen lassen.
Die brauchte ich vor allem, um sie selbst einzufärben!
Bisher hatte ich ja Cordhosen oder vielmehr Cordstoffproben nur in den, für mich normalen, Farben dunkelblau und grau gefärbt, siehe hier. Diesmal wollte ich aber wissen, wie denn die ausgefalleneren Farben so aussehen.
Das Färben in der Waschmaschine selbst ist kinderleicht, im Prinzip wird die Hose zweimal gewaschen, einmal mit Farbe, einmal mit Waschmittel, und die Färbeaktion ist fertig.
Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden!
Endlich, die ungefärbten Cordhosen sind im Lager und können bestellt werden!
Cordhosen
Letzte Woche kam die Nachricht: Anfang Juni wird die 4. Charge Cordhosen ausgeliefert werden können.
Shorts
Ein paar Shorts von HempAge aus Hanf und Baumwolle sind noch da, ich habe den Preis herunter gesetzt, denn Shorts sind halt
doch keine Cordhosen. Als ob ich das nicht schon vorher gewusst hätte. Trotzdem kommen Shorts im Freibad besser als Cordhosen.
Letzte Woche habe ich im br2 Zündfunk Generator einen interessanten Podcast zum Thema Green Washing, Recycling und Fair Fashion gehört, und ich möchte das Wichtigste hier kurz
zusammenfassen.
Der Podcast und dieses Interview sind als weitere Quellen trotzdem absolut hörens- bzw lesenswert!
Podcast: Aus alt mach neu - Wie nachhaltig ist Recycling in der
Mode?
Interview von Franziska Uhl mit Kai Nebel, einem Wissenschaftler im Bereich
Textiltechnik an der Hochschule Reutlingen
Um es auf den Punkt zu bringen: Die Bemühungen aller großen konventionelle Bekleidungshersteller für Umwelt, Nachhaltigkeit oder die Rechte der Arbeiterinnen haben viel mehr mit Greenwashing zu
tun, als mit echten Bestrebungen für echte Verbesserungen für irgendwen oder irgendetwas.
Für die Kundenkommunikation, sprich Werbung, sind die zurzeit wichtigsten Faktoren Authentizität und Nachhaltigkeit. Und diese beiden Punkte wollen Firmen in ihrer Werbung besonders
betonen.
Das die Werbung funktioniert, sieht man an den steigenden Verkaufszahlen in der Bekleidungsbranche, im Schnitt kauft jede und jeder Deutsche 60 Kleidungsstücke im Jahr. Und der Konsum, sprich
Verbrauch steigt immer weiter!
H&M verspricht zum Beispiel, aus alten Kleidungsstücken neue herzustellen. Das klingt so, als würde die neue Kollektion aus den Fasern der vergangenen Kollektionen hergestellt.
Dafür kann man seine alten Klamotten bei H&M gegen einen Rabatt beim Neueinkauf abgeben.
Diese Klamotten werden dann an einen Textilsortierer verkauft. Die noch tragbaren Sachen werden nach Afrika oder Osteuropa verkauft (und bringen die dort eventuell noch vorhandene einheimische
Bekleidungsindustrie in große Schwierigkeiten) oder man macht Putzlappen oder Dämmmaterial daraus. Als Textilfaser für neue Klamotten wird nur der geringste Teil verwendet.
Der Grund dafür ist, dass man Kleidung gar nicht vernünftig recyceln kann. Der Teil der Klamotten, den man nach arbeitsintensivem Sortieren, Entfärben und Herausschneiden der Metallteile übrig
behält und der nicht aus Mischgeweben besteht, der wird gehächselt und zu neuen Baumwollfasern verarbeitet. Diese Fasern sind aber qualitativ minderwertiger, weil kürzer als Neufaser, weshalb man
einem recycelten Kleidungsstück nur einen Anteil von höchstens 30% recyceltet Fasern beimischen kann. Ein recyceltes T-Shirt besteht also zu mindestens 70% aus neuen, frischen
Baumwollfasern!
Auch die Zugabe von Plastik zur Kleidung ist bedenklich. In der Werbung wird davon gesprochen, wie der Müll aus dem Meer gesammelt und sinnvoll als Bekleidungsstück wieder verwertet wird. Für die
Bekleidungshersteller sind Plastikmüll oder alte PET Flaschen ein billiger und damit willkommener Rohstoff, und sie verwenden ihn daher gerne und wollen seine Verwendung noch ausbauen!
Aber Kunststoffe lösen sich bei jedem Waschgang in Form von Mikrofasern aus der Kleidung und gelangen aufgrund ihrer geringen Größe durch jedes Sieb und jeden Filter ins Abwasser, später ins Meer
und am Ende in uns.
Das den großen konventionellen Bekleidungsherstellern das Wohl der Menschen, die die Sachen z.B. in Bangladesch herstellen, nicht wirklich am Herzen liegt, wurde durch den zähen Kampf um den
Entschädigungsfond nach dem Fabrikeinsturz von Rana Plaza im Jahr 2013 deutlich. Zur Erinnerung, damals waren ca. 1200 Menschen gestorben, weil sie von ihren Aufsehern gezwungen worden waren, in
einem von der Polizei gesperrten, einsturzgefährdeten Haus zu arbeiten, dass dann leider auch wirklich einstürzte. In dieser Fabrik fertigten viele namhafte Unternehmen und viele davon haben
Jahre gebraucht, bis sie die, für ihre Verhältnisse kleinen Beträge in den Entschädigungsfond eingezahlt haben.
In Bangladesch ändern sich jetzt zwar langsam unter dem Druck der Öffentlichkeit die Arbeitsbedingungen, aber nur bei den direkten Zulieferern. Deren Subunternehmen sind davon ausgenommen. Das
das nicht sinnvoll ist, ist klar.
Selbst diese kleinen Verbesserungen für die Textilarbeiterinnen sind für manche Bekleidungshersteller schon Grund genug aus Bangladesch nach Myanmar ab zuwandern, wo nicht so viele Regularien
gibt.
Zwar gibt es in Deutschland das "Bündnis für nachhaltige Textilien" in Zukunft mit dem "grünen Knopf" als Erkennungsmerkmal für "gute" Bekleidung. Die dort zusammengeschlossenen Hersteller,
Gewerkschaften und NGOs bemühen sich für weniger Kinderarbeit, mehr Umweltschutz, gerechtere Löhne, Brandschutzabkommen, Arbeiterrechte, usw, aber das Bündnis ist ein rein freiwillige
Veranstaltung, basierend auf Selbstverpflichtungserklärungen der Bekleidungshersteller. Es gibt keine Sanktionen und unabhängige Kontrollen vor Ort, und in den Firmen gibt es ganze Abteilungen,
die wissen, wie man einen Nachhaltigkeitsbericht schreibt, so das er gut klingt. Nach meinem Sprachgefühl ist die Wikipediaseite zum Textilbündnis bereits in diesem Stil geschrieben.
Kathrin Hartmann, Journalistin und Buchautorin von "Die grüne Lüge. Weltrettung als profitables Geschäftsmodell" sagt dazu, dass die Politik nicht von uns verlangen soll, fair von unfair
hergestellten Produkten zu unterscheiden und dann die fairen zu kaufen, sondern dass sie dafür sorgen soll, dass wir nur faire Produkte zur Auswahl habe!
Es geht ihr nicht um Bevormundung, sondern viel mehr um die Tatsache, dass uns als Verbraucher Sachen zum Kauf angeboten werden dürfen, die unter Menschenrechtsverletzungen hergestellt worden
sind.
Ganz abgesehen davon: Der Marktanteil von fair und bio liegt vielleicht bei 1%. Das bekannteste und glaubwürdigste Siegel für fair und bio, nämlich G.O.T.S tragen nur 5 von 10000
Kleidungsstücken, das sind 5 Promille. Das heißt für mich, dass es den meisten Menschen leider völlig egal ist, wie, vom wem und unter welchen Bedingungen ihre Bekleidung hergestellt worden
ist.
Wenn man aber nachhaltiger unterwegs sein will, gibt es nur eines: den Verbrauch von Bekleidung zu reduzieren, also die Sachen länger zu tragen, zu tauschen, zu reparieren und am Ende als Lappen
zu verwenden. Alles andere ist nicht nachhaltig, egal was die Werbung der konventionellen Bekleidungshersteller sagt.
Wir sind mit unseren Vorbereitungen auf der Zielgerade, bevor die Produktion der vierten Charge Cordhosen bald beginnen kann.
Diese Woche habe ich eine ungefärbte Muster-Cordhose probehalber eingefärbt, um zum letzten Mal zu testen, dass wir das Einlaufen des Stoffes mit der ersten Wäsche richtig berechnet haben.
Meine bevorzugte Methode eine Cordhose zu färben, ist die Textilfarbe für die Waschmaschine von simplicol zu nehmen, die ich auch bei uns im dm kaufen kann.
Diese gibt es in Drogerien, im Internet oder bald auch über diese Seite hier zu beziehen.
Simplicol Textilfarben sind erhältlich in 18 Farben.
Ein paar dieser Farben können zusammen mit einer ungefärbten Cordhose über diese Seite bestellt werden.
Das werden die
Bei den anderen Farben bin ich mir nicht sicher. Dazu habe ich eine kleine Abstimmung vorbereitet.
https://www.cordhosenkampagne.de/mitmachen/
Hier dürft Ihr gerne eintragen, wenn Ihr weitere Farben zusammen mit Eurer ungefärbten Cordhose bestellen können wollt.
Das könnten sein: Fröhliches Pink, Sinnliche Beere, Lavendel-Lila, Karibik-Türkis, Wald-Grün, und Frühlings-Grün.
Das Färben einer Cordhose ist ziemlich einfach! Und natürlich gibt es dafür viele Möglichkeiten.
Die am wenigsten aufwendige ist, sich in einer Drogerie Textilfarbe zu besorgen und damit zu färben.
Eine andere Möglichkeit ist es, mit Naturfarben zu arbeiten. Hier habe ich aber noch keine Erfahrung. Das kommt später.
Ich habe erst einmal damit begonnen, indem ich zu dm gegangen bin und mir die <Textilfarbe intensiv>, in meinem Fall natürlich in nacht-blau, von Simplicol gekauft habe.
Mit dieser Farbe konnte ich bei 40°C in der Waschmaschine und musste keine weiteren Zusätze wie z.B. Salz kaufen.
Der Ablauf ist ziemlich einfach:
Das habe ich mittlerweile mehrfach gemacht, und es funktionierte immer.
Blau? Nein!
Die Waschmaschine kann danach immer noch zum Waschen verwendet werden!
Auch anschließende Wäschen sind nicht verfärbt. Die ganze restliche Farbe ist beim zweiten Waschen weg gespült worden!
Viele!
Auf der Webseite von Simplicol können 18 verschiedene Farben bestellt werden, quasi einmal quer durch den Regenbogen, dazu auch schwarze, graue und braune Farbtöne.
Auch können auf Wunsch weitere Farben erzeugt werden, indem mit zwei Simplicol Farben gefärbt wird, dazu gibt es auf der Seite und auch als App einen Farbmischer. Damit kann virtuell am Bildschirm die Farbe bestimmt werden.
Immer wieder werde ich gefragt, wann es denn die Cordhosen in braun gäbe,
oder in grün,
oder in hellgrau,
oder in rot
usw...
Eigentlich nie, musste ich bisher immer antworten. Denn entweder ringe ich mit der Weberei um die Mindestabnahmemenge Cordstoff, die ich kaufen muss oder mit dem Hosenhersteller um die Mindestmenge Cordhosen, die sich im Rahmen der Produktion einfärben lassen.
Daher beläuft sich die kleinste Anzahl Cordhosen, die ich in einer Farbe herstellen lassen kann, auf ca. 80 Stück. Und das ist leider deutlich zu viel für die meisten Wunschfarben.
ABER, warum müssen denn die Hosen in der Produktion gefärbt werden? Geht das nicht auch anders?
Doch das geht und zwar mit folgender Idee:
Ich lasse Cordhosen aus ungefärbtem Stoff herstellen, liefere diese an meine Kunden und diese färben sich ihre Hose in ihrer Wunschfarbe. In meinem Fall wäre das blau!
Das Färben ist ganz einfach: Bei dm und anderen Drogerien gibt es Textilfarbe, die mit der Hose zusammen in die Waschmaschine gegeben wird. Dann wird die Hose einmal mit der Farbe gewaschen und
einmal ohne (um die überschüssige Farbe loszuwerden). Fertig ist die Färbung!
Ich habe das mittlerweile einige Male ausprobiert und bin erstaunt, wie unproblematisch das ist.
Und damit das keine bloße Idee bleibt, bin ich zurzeit dabei, alles für die Herstellung der vierten Charge Cordhosen vorzubereiten.
Einen Produktionstermin im Februar haben wir bereits! (Das ist auch gut so, denn es gibt nur noch wenige blaue Cordhosen.)
Es bleibt spannend und noch einiges zu tun!
Viele cordiale Grüße
Alex
Bis zum 27.10.17 gibt es eine neue Sammelbestellung. Diesmal geht es um Kapuzenpullis mit oder ohne Reißverschluss von Earth Positive und interessante einzelne T-Shirts von
GreenBomb.
Die Teile passen natürlich wieder super zu Cordhose und Jeans, ist ja klar.
Hier sind die Einzelheiten:
Unisex Hoody, Kapuzenpulli
diverse T-Shirts, kurz- oder langarm
Bei Interesse, bitte bis Freitag, den 27.10.17 bestellen, Ende der ersten Novemberwoche gehen die Sachen dann an Euch raus.
Viele früh herbstliche Grüße
Alex
Diese Frage lässt sich nun relativ einfach und schnell beantworten. Dazu habe ich ein kleines Tool mit JavaScript geschrieben, das aus dem gemessenen Durchmesser einer bereits passenden Hose die Bundweite für jede Hose der Cordhosenkampagne umrechnet.
Das ganze geht in zwei Schritten:
1. Den Durchmesser einer eigenen, passenden Hose bestimmen,
2. diese Zahl ins Tool eintragen und schon gibt es die passende Bundweite!
Vor allem aber löst jede zurück gesendete Hose bei mir einen kleinen Frust aus, und ich würde mich freuen, wenn es mir durch diese technische Lösung gelingen würde, zumindest die Anzahl der
Retouren wegen falsch bestellten Größen zu reduzieren.
Es ist wirklich nicht einfach, sich vor dem Klamottenkauf von Kleidung im Internet ein Bild zu machen.
Auf der einen Seite müssen die Sachen gefallen und auf der anderen Seite dann auch noch passen. Dabei sollten sie fair hergestellt sein, aus Biobaumwolle bestehen und bezahlbar sein. Die letzten
drei Themen habe ich für mich gelöst, nur beim Anprobieren der Hosen tue ich mich noch schwer, eine Lösung anzubieten.
Eine Verbesserung ist in Sicht!
Ab und zu bekomme ich Hosen zurückgeschickt, da den Kunden die Farbe nicht gefallen hat. Ich versuche zwar, mit meinen Produktbildern ein möglichst realistisches Bild der Hosen zu zeichnen, auch
weil ich Rücksendungen vermeiden will, aber so ganz ist das wohl mit Fotos und Worten nicht möglich. Besonders bei den Farben dunkelgrau und schwarz haben Menschen durchaus verschiedene
Vorstellungen.
Um die Sache für alle ein wenig einfacher zu machen, kann man jetzt, wenn man sich mit den Farben unsicher ist, vor dem eigentlichen Bestellen der Cordhose, Farbmuster der Cordhosen und Jeans bestellen.
Es fallen nur die Versandkosten von 3€ an und man erhält einen Briefumschlag mit Cord- und Jeansstoff in allen verfügbaren Farben!
In der Hoffnung auf weniger Rückläufer und dadurch weniger Enttäuschung auf beiden Seiten!
Grüße, Alex von der Cordhosenkampagne
Da die Sommermonate für die Cordhosenkampagne immer eine ruhige Zeit sind, habe ich mir etwas Neues ausgedacht:
So wie eine Eisdiele im Winter schließt und sich ein anderer Laden darin einmietet, wird die Cordhosenkampagne im Sommer zwar nicht schließen, aber ein weiteres Produkt anbieten!
Mein Brainstorming zum Thema "Sommer" reichte von Badelatschen über Grillen und Sonnencremes bis Open Air Kino.
Da ich mich mit Klamotten schon etwas auskenne, ist meine Wahl gefallen auf, Trommelwirbel........ Shorts!
Diese Shorts lasse ich aber nicht selbst fertigen, und sie sind auch nicht aus Cord. Vielmehr nehme ich die Cargoshorts von HempAge, die ich selbst schön finde und trage. Sie sind aus einer
Mischung aus Hanf und Baumwolle, letzteres aus kontrolliert biologischem Anbau. Fair hergestellt sind sie auch. Etwas anderes würde ich sowieso nicht ins Programm nehmen.
Hier geht es zu den Shorts...
Da diese Sommeraktion auch eine Art Versuchsballon für mich ist, werde ich keine große Menge Shorts auf Vorrat kaufen. Wenn sie weg sind, werde ich halt versuchen, bei HempAge nach zu bestellen.
Ansonsten müsst Ihr lange Hosen tragen, solange es fair hergestellte Cordhosen aus Biobaumwolle sind!
Viele Grüße, in der Hoffnung auf warmes und sonniges Wetter (nicht nur für die Shorts!)
Alex, für die Cordhosenkampagne
Was soll ich noch mehr dazu sagen? Es ist alles wie immer:
Gescheite Produktbilder folgen so bald wie möglich!
Auch bei der Cordhosenkampagne dauert es gelegentlich länger als geplant.
Die schwarzen und grauen Cordhosen hätte schon vor einem Monat geliefert werden sollen. Da aber die Cordhosenkampagne doch sehr klein ist, wir aber trotzdem bei einem Konfektionierer fertigen
lassen können, der auch viele der ganz Großen bedient, verzögern sich die kleinen Aufträge öfters.
Das wissen wir zwar, aber wir können halt nie abschätzen, um wie viel es sich verzögert.
Jetzt gibt es aber einen Termin für die Auslieferung: Nächste Woche sollen die Hosen vom Hersteller zu meinem Versender geschickt werden.
Daher könnt Ihr zwischen den Jahren oder Anfang nächsten Jahres mit Euren bestellten Hosen rechnen.
Vielen Dank für Eure Geduld und viele vorweihnachtliche Grüße
Alex
Für jede neue Charge Cordhosen muss ich mindestens einmal nach Berlin fahren. Dort sitzt Good Garment Collective, die Textilagentur, die diesmal vor allem die Produktion der Hosen betreut.
Gestern war es wieder so weit. Um 6:14 saß ich im ICE Sprinter und nach einer kurzen Fortsetzung meines Nachtschlafes, stand ich gegen 11Uhr in Berlin/Kreuzberg bei GGC auf der Matte. Es ging
darum, die Produktionsmuster der neuen Hosen zu beurteilen. Dies sind die Prototypen, also unter Serienbedingungen hergestellten Hosen, die von der Produktion zu Beginn einer jeden Serie
gefertigt werden. Anhand dieser Muster können noch eventuelle Änderungswünsche an die Produktion eingebracht werden.
Wir hatten uns die Hosen in zwei verschiedenen Größen anfertigen lassen. Zum einen in meiner Größe und zum anderen in der neuen Bundweite W40.
Um es kurz zu machen, für meine Größe es gab keine Änderungswünsche. Diese Hosen sitzen und passen genauso gut wie alle anderen! Die schwarze Cordhose ist wirklich pechschwarz und das dunkle grau
der grauen Cordhose ist sehr schön dunkelgrau! Es war eine völlig unspektakuläre Anprobe, wenn man von der Freude absieht, dass es diese Cordhosen bald wieder in grau und auch in schwarz geben
wird!
Die Hosen in W40 werde ich in den nächsten Tagen in Frankfurt von meinem hiesigen Model anprobieren lassen.
Unser Zeitplan sieht nun ungefähr so aus: die Produktion bekommt unsere Rückmeldung bis Mitte nächster Woche. Danach beginnt die Fertigung. Diese ist für zwei Wochen veranschlagt. Mitte
November könnten die Hosen also verfügbar sein, wenn alles nach Plan läuft...
Mittags war also meine Arbeit für die Cordhosenkampagne bereits erledigt. Den Rest meines Berlintages verbrachte ich wie immer damit, durch die Stadt zu laufen und die schiere Größe dieses Ortes
in mich aufzusaugen. Für die Freunde von Rico und Oskar, diesmal habe ich die Dieffenbachstraße entdeckt. Später bin ich in meinem Berliner Lieblingscafé auf der Karl-Marx-Allee gelandet. Total
inspirierend fand ich die Ausstellung zur Geschichte des "Do It Yourself-Design" im Bröhan-Museum für Jugendstil, Art Deco und
Funktionalismus. Diese Ausstellung macht richtig Lust auf Basteln, Bauen, Gestalten und Teilen!
Bis zum 13.10.16 gibt es eine neue Sammelbestellung. Diesmal geht es um Kapuzenpullis mit oder ohne Reißverschluss und coole Rennrad T-Shirts.
Die Teile passen natürlich wieder super zu Cordhose und Jeans, ist ja klar.
Hier sind die Einzelheiten:
Unisex Hoody, Kapuzenpulli
T-Shirt, kurz- oder langarm
Bei Interesse, bitte bis zum 13.10.16 bestellen, anschließend gehen die Sachen an Euch raus.
Viele früh herbstliche Grüße
Alex
Es ist auch bitter nötig, denn die meisten grauen Cordhosen sind bereits verkauft.
Zu Beginn des Sommers hatte ich angefangen, mich um die nächste Auflage Cordhosen zu kümmern. Theoretisch musste ich ja nichts groß ändern, da ich immer die gleichen Hosen anbieten will. Aber
rein praktisch klappt das natürlich nicht. Das ist auch nicht so schlimm, denn Menschen sind dazu gemacht, Probleme zu lösen.
Zuerst habe ich festgestellt, dass Common Works aus Berlin, die Textilagentur, die mich bisher immer so kompetent begleitet hat, in der Zwischenzeit Insolvenz angemeldet hatte und daher nicht
mehr existierte.
Das konnte ich aber einigermaßen gut verkraften, da Marita, die Person, die sich von Common Works aus um die zweite Charge Cordhosen gekümmert hatte, nun eine eigene Textilagentur gegründet hatte
und mich daher weiterhin von der Textilfachkenntnisseite her betreut. Meine neue Textilagentur heißt jetzt also GGC Good Garment Collective und sitzt ebenfalls in Berlin. GGC brauche ich vor allem für die professionelle Erstellung des Schnitts und die
Produktionsbetreuung und Qualitätskontrolle.
Eine weitere Hürde ist immer der Cordstoff. Die Mengen, die ich benötige, sind aus der Sicht eines Cordstoffherstellers gesehen mehr als übersichtlich. Trotzdem habe ich den Wunsch, im Laufe der
Zeit immer mehr Farben anzubieten, um meine Angebotspalette zu erweitern. Daher habe ich geschaut, welche Farben denn noch in welchen Mengen bei der Firma Kindermann vorrätig sind. Und siehe da,
es war möglich eine ausreichende Menge in schwarz zu bekommen.
Das heißt, die 3. Charge wird grau und schwarz. Von den blauen Cordhosen habe ich
hoffentlich noch genug bis zur 4. Charge.
Es wird auch eine weitere Größe geben: W40. Das heißt aber nicht, das ich so viel dicker geworden bin. Ich bekomme nur regelmäßig 38er zurück gesandt, die anscheinend zu klein
sind.
Bei der 40er läuft gerade die Schnitterstellung in Berlin und anschließend eine Musterfertigung durch die Produktion in Polen. Dort befinden sich auch bereits alle Materialien und Zutaten.
Wann die neuen Hosen eintreffen werden, kann ich seriöser weise nicht sagen. Sehr lange wird es aber nicht mehr dauern. Ich freue mich schon darauf!
Für die Cordhosenkampagne, viele Grüße
Alex
Die Jeans gibt es jetzt auch in dunkelblau!
Dies hat sich schon länger im Verborgenen angebahnt. Ein Freund brachte mich auf die Idee, mal eine Hose schwarz einzufärben. Die Frage war: was ergibt blau und schwarz? Ein Experiment also.
Und es ist geglückt! Eine neue Farbe! Wenig verwunderlich, mir gefiel das dunkle Blau richtig gut.
Längere Zeit lief ich mit meiner dunkelblaue Jeans herum, bis ich mir jetzt einen Schwung Hosen professionell einfärben ließ.
Hier sind sie also, viel Freude damit!
Nein, die Cordhosenkampagne ist nicht gescheitert! Kann sie ja gar nicht!
Dieser Satz: 'Scheitern ist eine Frage der Bewertung.' ist für mich viel mehr eine der Kernaussagen aus dem Radiointerview mit Michael Stuhlmiller (Gründer und Leiter der Clownschule in
Hofheim-Lorsbach). In dem Gespräch geht es um das Clownsein und um das Clownlernen. Das hat überraschenderweise auch ganz viel mit dem echten, realen Leben zu tun. Und zwar in dem Sinne, dass
Techniken und Prinzipien, die Clownschüler in ihrer Ausbildung lernen, auch außerhalb der Bühne anwendbar sind. Das fängt damit an, dass Clowns in der Lage sind, zu sich selbst zu stehen, andere
Menschen so zu nehmen wie sie sind und letzten Endes keine Angst vor dem Fallen haben. Hier sind wir wieder beim Scheitern oder viel mehr der Angst davor, in eine Situation zu geraden, in der das
Vertraute nicht mehr funktioniert und wir uns nach neuen Wegen umschauen müssen. Für den Clown ist das kein Problem, denn ein Clown ohne Problem hat ein Problem! Wie langweilig wäre eine
Clownnummer, in der alles klappen würde?
In dem Interview geht es also nicht um 'das fehlerfreie Aufblasen eines Luftballons', sondern es geht viel tiefer. Viel Freude beim Nachhören!
Diesmal geht es um diese Herren und Damen T-Shirts von Earth Positive. Im 3er Pack bekommt Ihr einen deutlichen Preisnachlass von mehr als 15% gegenüber dem üblichen Verkaufspreis.
Die T-Shirts passen natürlich super zur Cordhose und Jeans, ist ja klar.
Hier sind die Einzelheiten:
Bei Interesse, bitte bis zum 2.5.16 bestellen, anschließend gehen die Sachen an Euch raus.
Viele sonnige Grüße
Alex
Noch bis zum 18.2.16 läuft die aktuelle Sammelbestellung für Kapuzenpullis.
Es gibt Hoodies von zwei verschiedenen Herstellern:
Earth Positive: Hoodies ohne Motiv, mit oder ohne Reißverschluss in vielen Farben und Größen
Preis: 29,75€ (ca. 15% günstiger als vergleichbare Angebote im Internet)
Greenbomb: Ein Modell mit Rennrad-Motiv, ohne Reißverschluss, in blau oder hellgrau
Preis: 51€ (15% unter dem vom Hersteller empfohlenen Verkaufspreis)
Hier sind die weiteren Einzelheiten:
Bei Interesse, bitte bis Donnerstag, den 18.2. bestellen, anschließend gehen die Sachen an Euch raus!
Viele frühhochnebelige Grüße
Alex, für die Cordhosenkampagne
Bis zum 18.2.16 gibt es eine neue Sammelbestellung. Diesmal könnt Ihr Kapuzenpullis mit oder ohne Reißverschluss, mit oder ohne Rennrad-Motiv günstig bekommen.
Die Teile passen natürlich super zur Cordhose und Jeans, ist ja klar.
Hier sind die Einzelheiten:
Um Lagerhaltungskosten zu sparen, werden alle Bestellungen für eine kurze Zeit gebündelt. Anschließend wird die Ware bestellt und gleich versendet. Diese gesparten Kosten gebe ich an Euch in Form
eines günstigeren Verkaufspreises weiter!
Bei Interesse, bitte bis zum 18.2. bestellen, anschließend gehen die Sachen an Euch raus!
Viele sonnige Grüße
Alex, für die Cordhosenkampagne
Schon lange wollte ich ausprobieren, ob ich meine blaue Cordhosenkampagnen Jeans nicht dunkelblau färben könnte. Endlich habe ich es ausprobiert.
Und um es abzukürzen, ja es geht, und es ist so einfach!
Alles was man braucht, ist eine blaue Jeans, eine Waschmaschine, schwarze (!) Textil-Farbe und ein Pfund Salz. Empfehlen, da selbst getestet, kann ich die "Textil Echtfarbe
schwarz 1511" von Simplicol, die es bei DM oder im Internet zu kaufen gibt.
Und so geht es:
Zuerst habe ich die Jeans kurz gewaschen, damit sie auch wirklich sauber ist.
Als nächstes kam die Färbung: Das geschah wieder mit einem normalen Waschgang, nur mit dem Unterschied, dass mit Farbe statt mit Waschmittel gewaschen wurde. Nach Gebrauchsanleitung gab ich erst
das "Echtfix" und das Salz auf die Hose in die Maschine. Fünf Minuten später habe ich dann die Farbe ins Waschmittelfach gegeben und mit einem Liter Wasser nach gespült.
Nachdem dieser Färbe-Waschgang beendet war, wurde die Hose noch ein drittes Mal, diesmal wieder mit Waschmittel gewaschen, und die Hose war dunkelblau!
Und was soll ich sagen? Wenn man dunkelblaue Jeans mit einem Stich ins schwarzblaue mag, ist das Färben mit schwarz eine richtig gute Idee!
Alex für die Cordhosenkampagne
Gestern Abend fand in Frankfurt eine Podiumsdiskussion zum Bündnis für Nachhaltige Textilien, kurz Textilbündis statt. Dies ist eine Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), initiiert vom Bundesminister Dr. Gerd Müller. Darin möchte er die deutsche Textilindustrie verpflichten, sich für verbesserte Produktions- und
Lebensbedingungen in den Herkunftsländern unserer Kleidung einzusetzen.
Das klingt gut, dachte ich und ging hin, um mir direkt vom Bundesminister anzuhören, was seine Beweggründe sind und wie er die deutsche Textilindustrie dazu bewegen will, da mit mitzumachen.
Hier meine möglichst objektive Zusammenfassung des Abends:
Es war eigentlich unglaublich. Dr. Müller benannte die geringen Löhne in den Entwicklungsländern und die oft sklavenähnlichen Arbeitsbedingungen als Zustände, die es abzuschaffen gilt! Er möchte
die Beziehungen zu den Entwicklungsländern auf eine faire Grundlage stellen. Es solle die Ausbeutung, die mit dem Beginn einer Industrialisierung einher ginge, verhindert werden.
Sein Ziel sei daher die Verpflichtung der deutschen Textilindustrie auf die Zahlung von existenzsichernden Löhnen und die Einhaltung von Umweltstandards.
Der Entwicklungshilfeminister nannte auch ein paar interessante Zahlen:
Einkaufspreis eines T-Shirts in Bangladesch etwa 0,80€, einer Jeans 3-6€, einer Outdoorjacke in Kolumbien 35€, letztere mit einem Verkaufspreis von 350€ in Deutschland.
Sinngemäß zitiert, möchte Dr. Müller die Lebensbedingungen der Menschen, oft Frauen, in den Herstellerländern verbessern, "denn sonst kommen die Menschen hierher und zwar zu
Recht!"
Das Textilbündnis möchte daher ein neues Siegel einführen, den Grünen Knopf, an dem ein Kunde erkennen kann, ob das Kleidungsstück unter fairen Bedingungen hergestellt wurde. Damit sollen die
Kunden mit ihrer Marktmacht Unternehmen zwingen, sich dem Bündnis anzuschließen und mitzumachen. So ähnlich das heute schon mit dem Bio-Siegel der Fall ist.
Frau Tanja Gönner, Vorstandssprecherin der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) steuerte ein paar interessante Zahlen und Fakten zur Situation in Bangladesch bei. Dort
gebe es etwa 5000 offiziell gemeldete Fabriken in denen circa 4 Millionen Menschen, meist Näherinnen arbeiten. Die Gesetzgebung hätte sich seit dem Unglück von Rana Plaza, als ein Fabrikgebäude einstürzte und über 1000 Menschen starben, verbessert, nur mangele es immer noch an der
Anwendung dieser Gesetze.
Als Vertreter der Textilwirtschaft war Thomas Voigt, Direktor für Wirtschaftspolitik und Kommunikation der OTTO Group, eingeladen. Er vertrat für mich glaubhaft, dass er persönlich auch nicht
über die Arbeitsverhältnisse in den Herstellerländern glücklich ist, aber ihm war deutlich anzumerken, dass die OTTO Group sich in wirtschaftlichen Zwängen sieht, die dieses Handeln notwendig
macht.
Die vom Bundesminister genannten immensen Gewinnspannen wurden relativiert, da ihnen enorme Marketingausgaben gegenüber stünden. Die Kunden könnten nämlich nur mit massiver Werbung überhaupt zum
Kauf bewegt werden. Die eigentlichen Gewinnmargen seien in Wirklichkeit sehr gering. Er sprach von Renditen von 4-5% im Textilbereich.
Auch seien die Menschen in den Entwicklungsländern oft froh, überhaupt Arbeit zu haben. Auch wenn diese Arbeit teilweise 14-16h am Tag 6 Tage die Woche bedeutete. Für Herrn Voigt war es wichtig
zu betonen, dass nicht alle Näherinnen unter sklavenähnlichen Bedingen arbeiteten, aber das es diese Verhältnisse durchaus gäbe, hat auch er nicht bestritten.
Obwohl sich die OTTO Group "mit Begeisterung" beim Textilbündnis beteilige (dabei war die OTTO Group gar nicht von Beginn an dabei), hatte ich eher das Gefühl, dass die Teilnahme als
Wettbewerbsnachteil gesehen wird. Die Verpflichtung auf Standards bei Löhnen, Arbeitsbedingungen und Umweltschutz führe klar zu Mehrausgaben, die die Gewinne schmälern. Das Geschäftsergebnis
dürfe aber nicht gefährdet werden.
Auch wurde beklagt, dass das Textilbündnis eine rein deutsche Angelegenheit sei und ausländische Unternehmen nicht unter dieser "Wettbewerbsverzerrung" leiden würden.
Er betonte mehrfach, das Bündnis werde nicht die Welt retten, und die Löhne werden nicht schnell steigen. Deutschland solle vielmehr ein Vorreiter sein und es solle auf eine weltweite
Einforderung gedrungen werden.
Als Gegenpart zur Textilindustrie sprach Berndt Hinzmann, ein Textilexperte des Inkota-Netzwerks und Vertreter der Kampagne für Saubere Kleidung. Er sagte, das sich ohne öffentlichen Druck auf die Textilunternehmen wenig
bewegen würde.
Es sei sehr wichtig, die Menschen in den Entwicklungsländern zu stärken, indem dort Gewerkschaften und Arbeitnehmervertretungen aufgebaut werden. Damit setzt er auf die Selbstorganisation der
Menschen vor Ort.
Schön, sei es, das schon so viele Unternehmen dem Textilbündnis beigetreten seien. Aber eine Mitgliedschaft bedeute nicht automatisch auch die Zahlung von fairen Löhne! Wir als Kunden sollten die
Unternehmen daran messen, was sie tun und nicht was sie sagen. Er forderte daher verpflichtende Standards und unabhängige Überprüfungen!
Und genau dazu gäbe es ja schon heute aussagekräftige Siegel, wie z.B. das Fair Wear Siegel oder GOTS.
Das wäre auch meine Empfehlung, sich beim Kleidungskauf an zertifizierte oder glaubwürdige Stellen zu wenden.
Das Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hat dazu auch eine eigene Webseite, namens Siegelklarheit eingerichtet, die über die am meisten verbreiteten Siegel informiert.
Ich glaube, diese Empfehlung, die ich auf der Seite des BMZ gefunden habe, rundet den gestrigen Abend ganz gut ab:
"Fragen Sie in Ihrem Lieblingsgeschäft oder bei Ihrer Lieblingsmarke nach, unter welchen Bedingungen die Ware hergestellt wird. Kein Unternehmen kann es sich auf Dauer leisten,
Kundenwünsche zu ignorieren.
Kaufen Sie weniger, aber hochwertigere Kleidung. Verzichten Sie auf billige Kleidungsstücke, die nur eine Saison halten."
Alex, für die Cordhosenkampagne
Heute gibt es eine Veranstaltungsempfehlung für nächste Woche in Frankfurt:
"Taugt das Bündnis für nachhaltige Textilien, um ökologische und soziale Standards in Billig-Produktionsländern durchzusetzen? Oder braucht es statt einer Selbstverpflichtung der Branche nicht
eher gesetzliche Regelungen? Damit beschäftigt sich das nächste „Forum Entwicklung“ von FR, hr-iNFO und GIZ am 19. November."
"Darüber diskutieren beim „Forum Entwicklung“ am Donnerstag, 19. November ab 18:30Uhr, im Frankfurter Saalbau Südbahnhof Gerd Müller (CSU), Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Tanja Gönner, Vorstandssprecherin der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), Berndt Hinzmann, Textilexperte des Inkota-Netzwerks und Vertreter der Kampagne für Saubere Kleidung, sowie Thomas Voigt, Direktor für Wirtschaftspolitik und Kommunikation der Otto Group."
Weitere Infos zum Abend befinden sich auf der Seite der Frankfurter Rundschau.
Alex von der Cordhosenkampagne wird als interessierter Besucher auch dort sein.
Stelle Dir vor, Du gründest Deinen eigenen Online-Marktplatz. Du musst Angebot und Nachfrage zusammenbringen, Dir eine Community aufbauen und klug kooperieren. Doch stets lauert der Marktriese, der mit allen Mitteln versucht, die absolute Marktmacht zu erreichen...
Das gibt es wirklich, sogar zweimal: Einmal in echt namens Fairmondo und einmal bald als Spiel!
Für alle, die es noch nicht wissen, Fairmondo ist eine faire Alternative zu den Marktriesen im Online-Handel.
Vor einer Woche wurde jetzt eine Crowdfundingkampagne zu diesem Spiel gestartet.
Es ist vor allem auf Spaß ausgelegt. Gleichzeitig sind vier Jahre Fairmondo-Geschichte eingeflossen. Man kann also spielerisch ein Gefühl dafür bekommen, wie es ist, gemeinsam als kleines Team
gegen bedrohliche Marktriesen anzutreten.
Natürlich soll das Spiel auch Fairmondo voranbringen. Es ist ein Weg, die Idee und Herausforderung hinter Fairmondo zu vermitteln und soll helfen, Fairmondo bekannter zu machen.
Als Marktplatz ist Fairmondo offen für alle: Private und gewerbliche Anbieter*innen können jede Art von Artikeln verkaufen, denn es soll eine wirkliche Alternative zu den Marktriesen
bieten.
Es wäre großartig, wenn Ihr darüber nachdenkt, ob Ihr Euch nicht auch ein Spiel gönnen wollt oder es z.B. zu Weihnachten verschenken möchtet.
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt: https://www.startnext.com/fairmondo-spiel
Es gibt etwas Neues von der Cordhosenkampagne!
Wer will, kann sich der folgenden Sammelbestellung bis zum Mittwoch, den 28.10.15 anschließen:
Blaue oder schwarze Damen/Herrensocken, farblich passend zur Cordhose und Jeans und natürlich voll fair und bio hergestellt (GOTS zertifiziert)!
Super für drinnen und fürs Büro:
Hier geht es zur
Bestellseite!
Unser Sammelbestellungssonderpreis:
In wenigen Worten ausgedrückt: Es macht mir Spaß, meinen Kunden etwas Konkretes anzubieten! Die Alternative dazu wäre, ab und zu an meinem Blog zu schreiben und mich um die Vernetzung der
Cordhosenkampagne im Internet zu kümmern.
Da besinne ich mich lieber wieder auf den Kampagnen-gedanken in meinem Firmennamen.
Nur statt ein neues Produkt von Grund auf neu anzuleiern, kann ich auch gute Dinge, die es schon gibt, kampagnenförmig im Form von Sammelbestellungen anbieten. Dass diese Dinge dann fair und
ökologisch sein müssen, versteht sich von selbst. Auch sind sie von mir mit Sicherheit getestet, bzw. getragen.
Einen festen Plan für weitere Dinge habe ich noch nicht, nur ein paar Ideen. Natürlich bin ich auch für Vorschläge offen. Mal sehen, was sich aus dieser neuen Richtung ergibt.
Dieses
Radio Interview mit Harald Welzer fand ich sehr nachdenkenswert, und ich möchte es an dieser Stelle gerne zum Nachhören weiter empfehlen.
Ganz kurz zum Inhalt:
Harald Welzer ist Professor für Transformationsdesign an der Universität Flensburg und Direktor der Stiftung FUTURZWEI in Berlin. An beiden Orten beschäftigt er sich mit der Gesellschaft der
Zukunft und wie sie bereits in der Gegenwart auf die Zukunft vorbereitet werden kann.
Welzer plädiert dafür, dass es nicht nur um Wachstum, Effizienz und Konsum gehe, sondern auch um Glück und Zukunftstauglichkeit. Weder das Glück und noch die Zukunftstauglichkeit hänge aber im
Wesentlichen vom Besitz ab. Welzer kritisiert, dass der gegenwärtig praktizierte Lebensstil unserer Gesellschaft durch Wachstum als Selbstzweck, seine eigene Voraussetzungen konsumiere. Welzer
stellt verschiedene erfolgreiche Formen des Selbstdenkens und -handelns vor, die sich am Gemeinwohl statt an individuellem Profit orientieren und animiert dazu, die eigenen Handlungsspielräume zu
nutzen.
Hier noch ein paar Stichworte zu interessanten Gedanken aus der Sendung:
Am Ende der Sendung fragt er, ob wir die kommenden gesellschaftlichen Veränderung lieber durch Stress und Krise oder durch Gestaltung wünschen? Und er plädiert dafür, die notwendigen Veränderungen aktiv zu gestalten, statt sie passiv zu erleiden.
Ende Juni bin ich für einen Abend nach Konstanz gereist und habe dort einen Vortrag zur Cordhosenkampagne gehalten. Das Thema war: Saubere Kleidung – ökologisch nachhaltig und transparent. Die
Veranstaltung wurde von einer Kooperation aus der Plattform Nachhaltiges Lernen, Greentours und K9 organisiert.
Es gab zwei Vortragende: Die erste war Katharina Schaus, Geschäftsführerin von it fits- Organic Textile Partner und Expertin für Ökolabels. Sie stellte die wichtigsten Textilsiegel vor und berichtete, ob und wie die Einhaltung der ökologischen
und sozialen Standards sichergestellt wird. Das es da bei verschiedenen Siegeln deutliche Unterschiede gibt ist klar. Ich habe für mich mitgenommen (mal wieder), wie wichtig es ist, dass die
Einhaltung der Siegelkriterien von externen, unabhängigen Stellen geprüft wird. Selbstverpflichtungserklärungen und interne Kontrollen der Textilhersteller bewirken dagegen nicht viel.
Mein Beitrag zum Abend war, stellvertretend für die ökologische und faire Bekleidungsherstellung, etwas zur praktischen Umsetzung zu erzählen.
Motivation und Beginn
Zuerst habe ich von meiner Motivation berichtet und erzählt, wie ich von der Idee zur Cordhosenkampagne zur ersten fertigen Cordhose gekommen bin. In der Vorbereitung auf den Vortrag war mir
aufgegangenen, wie sehr ich seinerzeit zu Beginn der Kampagne (im November 2011) überzeugt war, dass die Entwicklung, Herstellung und Vertrieb so einer Cordhose ja nicht so schwer sein kann.
Durch dieses Nichtwissen unbelastet, habe ich glücklicherweise einfach angefangen.
Transparenz als Ersatz für Textilsiegel
Ein weiterer Punkt meines Vortrags, war mein eigener Umgang mit einer Zertifizierung. Die Cordhosen und Jeans sind ja selbst nicht mit einem Textilsiegel zertifiziert. Der Grund ist, dass ich mir
eine solche Zertifizierung (noch) nicht leisten kann, da bei meiner kleinen Produktionsmenge die Kosten pro Hose zu hoch wären (ca. 20€).
Mein Ausweg daher war und ist, dass ich bei der Zusammenstellung aller Materialien und Zutaten der Hosen darauf geachtet habe, dass diese Dinge selbst zertifiziert sind, am besten nach dem Global
Organic Textile Standard (G.O.T.S.). Das gleiche galt auch für die Firmen, mit denen ich zusammenarbeite. Außerdem stelle ich alle mir verfügbaren Informationen auf diese Internetseite und
schaffe so eine wirkliche Transparenz und Glaubwürdigkeit.
Preisspanne statt Festpreis
Im Vorfeld des Vortrags war ich besonders gebeten worden, etwas zu diesem Thema zu sagen.
Es ist ja so, dass ich mir wünsche, dass sich möglichst viele Menschen fair und ökologisch hergestellte Klamotten und auch meine Hosen leisten können. Dafür dürfen die Hosen nicht zu teuer sein.
Auf der anderen Seite will ich die Hosen aber auch nicht zu günstig abgeben, wenn jemand genug Geld zur Verfügung hat.
Meine Lösung für dieses Problem war das Verkaufen mit Preisspanne statt mit Festpreis. Das heißt, die Hosen, Jeans und Cordhosen gleichermaßen, kosten zwischen 50€ und 150€.
Die Kunden können nun innerhalb dieser Spanne selbst ihren Preis festlegen. Als Orientierung und Hilfestellung dient die Kostenaufstellung der Hosen mit meiner Preisempfehlung von 110€.
Anhand derer sehen die Kunden, ob sie mir weniger zahlen, als ich selbst ausgegeben habe und ob sie einen Teil der Hose quasi geschenkt bekommen.
Oder sie können das zahlen, was ich empfehle oder mich sogar darüber hinaus unterstützen, indem sie mehr als den empfohlenen Preis bezahlen.
Und wie ist meine Erfahrung nach so ca. einem halben Jahr mit diesem Preismodell? Es funktioniert soweit, im Durchschnitt erhalte ich in etwa meinen empfohlenen Preis und kann damit gut leben.
Fazit
Da das mein erster Vortrag zur Cordhosenkampagne war, hatte ich mir in den Wochen davor sehr viele Gedanken zum Inhalt und zu diesem Abend gemacht. Entsprechend nervös war ich auch. Daher war ich
froh, als es endlich so weit war und ich reden durfte. Die Anwesenden haben unsere Vorträge interessiert aufgenommen, und es war ein guter und lehrreicher Abend.
Die Jeans und Cordhosen sind genäht, von Polen nach Deutschland geschickt und befinden sich nun im Versandlager bei der Fa. Kruse Versandservice in Sittensen in Norddeutschland.
Mir fällt dabei ein großer Stein vom Herzen, denn damit endet die 15 monatige Zeit, in der ich diese zweite Charge Hosen angeleiert habe. Dieses Projekt "Zweite Charge Jeans und Cordhosen" lief
nicht immer reibungslos und stand auch teilweise auf der Kippe, aber nun ist es vollbracht.
Da ich mich selbst gestern fragte, was ich denn die ganze Zeit gemacht habe, habe ich diese kleine Chronologie aufgestellt.
Ende Dezember 2013
Damals entdecke ich Google Trends und erkenne dort, dass Menschen eigentlich nur im Herbst nach Cordhosen suchen. Ich frage mich, was ich tun kann oder anbieten muss, damit die Cordhosenkampagne
das ganze Jahr über was zu tun hat. Dabei habe ich die Idee für die Jeans.
Mitte Januar 2014
Ende Februar 2014
Seit März 2014
Ende Mai
Sommer
September
In Berlin treffe ich mich bei Common Works mit dem Hosenkonfektionär (Fa. San Siro in Polen, GOTS zertifiziert). Es ist ein super Gespräch! Der Geschäftsführer hat die Stoffmuster dabei und ist
auch bereit, meine relativ kleinen Hosenmengen herzustellen. Mit fällt ein großer Stein vom Herzen!
Die kleine Schnittänderung an der Cordhose machen wir parallel auch gleich klar. (Es ist alles so viel einfacher, wenn Menschen sich sehen und miteinander sprechen!)
Mit den Stoffmustern in der Hand kann ich endlich die Farbe der Jeans zu Wahl stellen.
Anfang Oktober
Die Onlineabstimmung ergibt als Jeansfarbe dunkelblau.
Oktober
November
Mein Auftrag wird unbestimmt verschoben.
Mitte Dezember
Mitte Januar 2015
Der Fehler bezüglich der Jeans ist gefunden, der Einlaufwert (der Faktor, um den der Stoff beim ersten Waschen eingehen wird) war nicht berücksichtigt worden.
Ein neuer Produktionstermin (Mitte März) wird benannt.
Mitte März
Die Hosen werden hergestellt und die Qualitätskontrolle gibt die Produktion frei.
Ende März (heute!)
Die Jeans und Cordhosen werden nach Deutschland zu versandt und können ausgeliefert werden!
Langsam wird es ernst. Diese Woche erhielt ich ein Email zum Stand der Qualitätskontrolle der gefertigten (!) Cordhosen und Jeans. Es gibt noch ein paar kleinere Mängel, die mir
vermutlich gar nicht aufgefallen wären. Aber, sobald die beseitigt sind, wird die Produktion frei gegeben. Anschließend werden die Hosen von Polen zum Versand nach Deutschland geschickt und
können endlich bestellt und verschickt werden. Das alles soll nächste Woche passieren!
Es darf sich also langsam gefreut werden.
(Und ich werde sehr erleichtert sein, wenn alles endlich geklappt hat!)
Dieses Interview mit Barbara Muraca fand ich sehr hörenswert.
Frau Muraca ist Philosophin und Verfechterin einer (hoffentlich zukünftigen) Gesellschaft, die nicht nur auf den Zwang zum Wachstum ausgelegt ist.
In der für mich wichtigsten Stelle (ab ca. Minute 16 bis 18) sagt sie (in meinen Worten), unsere gegenwärtige Form von Freiheit heißt nur, in einen Laden gehen und entscheiden zu können, welches Produkt wir kaufen wollen. Wir können aber nicht entscheiden, wer und unter welchen Umständen das Produkt bereit gestellt hat.
Echte Freiheit wäre aber zu entscheiden, wie die Produkte und Dienstleistungen hergestellt würden. Der persönliche Lebensstil, sagt sie, solle keine rein individuelle Wahl bleiben, sondern auch
andere Wesen, menschliche und nicht menschliche, berücksichtigen.
Hier der Link:
Ein Freund machte mich auf diesen Artikel aus der LE MONDE diplomatique vom 9.1.15 aufmerksam.
Der Artikel gibt eine umfassende Übersicht über alle Aspekte des konventionellen Baumwollanbaus, von der Herkunft der Baumwollpflanzen, über den Anbau, das Düngen und Spritzen
der Pflanzen, die verbundenen Subventionen (in den reichen Ländern) bis zur Verarbeitung in den Textilfabriken.
Nach dem Lesen des Artikels weiß man eigentlich Bescheid, daher empfehle ich ihn hier aufs herzlichste.
(Das für die Cordhosen und Jeans der Cordhosenkampagne nur Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau verwendet wird, um bei dem oben beschrieben Wahnsinn nicht mitzumachen ist klar und muss
hier nicht weiter ausgeführt werden.)
So schnell kann es gehen, eben schreibe ich noch, dass ich keinen Produktionstermin nennen kann, nun bekomme ich ein Email mit den konkreten Produktionsdaten:
Diese Frage ist durchaus berechtigt:
Also, wir haben mittlerweile geklärt, warum die genähten Musterjeans zu klein waren. Da war vergessen worden, einzubeziehen, dass Textilien nach dem Waschen eingehen. Die Stoffteile waren also zu klein ausgeschnitten worden. Nachdem die Hose gewaschen war, war sie eine Nummer zu klein.
Da das ein ganz normales Verhalten ist, werden im Vorfeld sogenannte Einlaufwerte ermittelt und dann die Stoffteile entsprechend größer ausgeschnitten. Diese Einlaufwerte gab es, sie wurden halt
nur nicht an die Fertigung übermittelt.
Eigentlich ist nun alles geklärt, nur hat die Produktion noch keinen neuen Produktionstermin genannt. Das hätte diese Woche geschehen sollen!
Ich werden weiter auf einen baldigen Termin drängen, aber ich kann keine Aussage dazu treffen, wann der sein wird, leider.
So sieht es gerade aus, ich bin auch schon ungeduldig. Die erste Charge sollte auch im Dezember da sein und hat dann bis Ostern gebraucht. Ich hoffe, diesmal klappt es besser, aber beeinflussen
kann ich es gerade kaum.
Manchmal kommen gute Dinge einfach unverhofft, wie zum Beispiel dieser schöne Artikel aus der aktuellen Oya - anders denken. anders leben - Vielen Dank dafür!
Am Samstag habe ich das Paket abgeholt, dass mir die Produktion aus Polen geschickt hat. Darin befanden sich je drei graue und blaue Cordhosen und drei Jeans, alle in verschiedenen Größen, alle
fair und ökologisch hergestellt.
Und was soll ich sagen: die Hosen sind richtig schön geworden! Die leichte Schnittänderung ist geglückt, und die Hosen sitzen noch ein bisschen besser als die erste Charge. Auch fühlen sie sich
super an, und die Verarbeitung ist tadellos.
Mein einziger Kritikpunkt ist nur, dass die Größen etwas anders ausgefallen sind, als noch bei der ersten Charge. Das mir die 34er nicht mehr passte, lag nicht daran, daß ich dicker geworden bin,
sondern das die Hose etwas kleiner geworden ist. Das darf aber nicht sein, also müssen wir da noch etwas tun.
Mein nächster Schritt wird nun sein, die Produktion freizugeben, wenn das mit den Größen gelöst ist und dann zu hoffen, dass möglichst bald produziert wird. Ich hoffe, das wird im Januar
geschehen, aber beeinflussen kann ich es kaum, ich kann nur immer schnell den Ball zurück spielen, damit auf meiner Seite keine zusätzlichen Verzögerungen entstehen.
Abschließend kann ich aber schon mal sagen, dass Ihr/Sie Euch wirklich auf die Hosen freuen könnt!
Es war ruhig geworden um die Cordhosenkampagne, nachdem ich die Cordstoffrollen zur Fertigung geschickt hatte.
Ich vermute, dass mein kleiner Auftrag dort etwas untergegangen ist, aber nun habe ich die Nachricht erhalten, dass die Produktionsmuster genäht und per Paket auf dem Weg zu mir sind. Sinn und
Zweck dieser Muster ist es, die Qualität zu beurteilen und eventuelle Änderungswünsche zu äußern. Ich erwarte eigentlich keine bösen Überraschungen.
Vielleicht kann ich diese Woche noch die ersten Bilder der Jeans und der Cordhose in grau ins Netz stellen!
Dies ist keine Stellenanzeige, aber das Angebot, bei der Cordhosenkampagne mitzuarbeiten.
Ich suche jemanden (männlich oder weiblich), mit dem (oder der) ich gut Ideen entwickeln und herum spinnen kann, der mutig ist und Lust hat, Neues auszuprobieren und der sich dann konkret daran beteiligt, mit mir zusammen unsere Ideen auch in die Tat umzusetzen.
(Eine Hose anzuleiern und anzubieten ist wesentlich komplizierter als man denkt!)
Ein Großteil der Arbeit wird sein, die Cordhosenkampagne bekannter zu machen. Hierbei sind coole Ideen und die Lust am Schreiben sicher hilfreich.
Dein Wohnort: egal, aber ohne ein persönliches Kennenlernen wird es nicht gehen.
Zeitlicher Rahmen: wenige Stunden pro Woche
Bieten kann ich außer Abenteuer, Gestaltungsmöglichkeiten und Lernerfahrung nur das gute Gefühl, etwas sinnvolles zu tun, da die Cordhosenkampagne zurzeit gerade mal Kosten deckend arbeitet.
Falls sich das in Zukunft ändert, werden eventuelle Überschüsse natürlich geteilt.
Bei Interesse, schicke bitte ein Email mit Kurzvorstellung an mich.
Das wäre auf alle Fälle ein spannendes Experiment!
Aber warum sollte ich meine Hosen unter Wert anbieten? Der Grund ist einfach:
Jeder kann die Hose bestellen und innerhalb der Preisspanne von 50€ - 150€ dafür zahlen soviel er will oder kann. Zur Orientierung lege ich offen, was mich die Hose gekostet hat, damit sie zum Kunden gelangen konnte (90€, siehe Graphik). Damit kann sich jeder selbst überlegen, wie viel ihm mein Engagement und meine Arbeitszeit wert ist.
Jetzt bin ich gespannt auf das Experiment! Natürlich rechne ich mit der Fairness meiner Kunden. Wenn jemand gerade knapp bei Kasse ist, kann er auch weniger (dafür vielleicht später mehr?) bezahlen. Dann würde ich mich über eine kurze Nachricht sehr freuen.
Und wer ausreichend Geld hat, kann vielleicht mindestens den vorgeschlagenen Preis von 110€ bezahlen.
Alles läuft nach Plan.
Mittlerweile befinden sich alle für die Hosen notwendigen Dinge, wie Stoffe, Etiketten, Metallteile usw. in Polen. Nichts ist in der Post verloren gegangen.
Die Stoffe wurden einer Probewaschung unterzogen, um zu schauen wie sehr sie eingehen. Cord und Denim sehen immer noch gut aus, und ich habe sie freigegeben.
Derweil mache ich mir Gedanken, wie ich die neuen Produkte (Bio-Jeans und graue Cordhose) sinnvoll in meine Internetseite integrieren kann.
Außerdem brüte ich über einer ziemlich abgefahrenen Idee, die mein Geschäftsmodell stark verändern könnte. Dazu sicher später mehr.
Der Cord ist weg!
Heute war ein spannender Vormittag. Ich hatte dhl beauftragt, die Cordstoffrollen abzuholen, um sie nach Polen zur Produktion zu bringen. Eigentlich sollte das schon gestern geschehen sein, aber der Fahrer und ich hatten uns verpasst. Als er morgens vorbei kam, brachte ich gerade die Kinder zur Schule.
Der zweite Versuch heute hat aber geklappt. Die einzige Schwierigkeit war, dass die Cordstoffrollen aus Platzgründen nicht bei mir zu Hause lagerten, sondern ich sie in einem Lagerhaus
untergebracht hatte. Also mussten wir zur gleichen Zeit am Lagerhaus sein.
Als der Fahrer dann erschien, ging alles ganz schnell: Die Cordstoffrollen kamen auf eine Euro-Palette, wurden in Plastikfolie eingewickelt, in den LKW gehoben, und dann war der Fahrer auch schon
wieder weg. Wenn alles glatt geht, sind die Stoffe Mitte nächster Woche beim Hosenkonfektionär.
Zusammen mit dem Cord habe ich auch ein Paket mit den Dingen geschickt, die ich verabredungsgemäß für die Produktion der Jeans und Cordhosen besorgt habe. Das sind
Das Besorgen dieser Sachen hat mich die letzten zwei Wochen beschäftigt. So richtig anspruchsvoll klingt das nicht, aber die Tücke steckt wie immer im Detail:
Scheinbarer Kleinkram
Nur als Beispiel die Verpackungen der Hosen. Ich will natürlich eine umweltfreundliche Verpackung benutzten, also keine PVC- oder PE-Tüte. Bei der Recherche im Internet stoße ich auf ökologische
Verpackungen für Lebensmittel. Meine Wunschtüte wird normalerweise als Brottüte verwendet. Diesmal, im Gegensatz zur ersten Charge, ist sie nicht ausverkauft, und ich bestelle die kleinste Menge (500St).
Zeitgleich entwerfe und bestelle ich Aufkleber, mit denen die Tüten verschlossen werden sollen. Von der ersten Charge weiß ich noch, dass nicht alle Aufkleber auf allen Tüten gleich gut haften.
Sobald also Tüten und Aufkleber eingetroffen sind, mache ich einen Klebeversuch und stelle fest, diese Aufkleber halten nicht auf diesen Tüten. Das ist schlecht! Parallel habe ich mir aber schon
einen anderen Aufkleber mit einem anderen Kleber besorgt und siehe da, dieser hält wesentlich besser. Jetzt muss ich nur noch einmal neue Aufkleber bestellen und das Verpackungsproblem ist
gelöst.
Ausblick
Aber zurück zur Produktion: Als nächstes wird nun ein sogenannter Größensatz gefertigt. Das bedeutet, dass probeweise von jeder Größe eine Jeans gefertigt wird. Diese Hosen bekomme ich dann zugesandt, sie werden begutachtet und probe getragen und ich kann eventuelle Änderungswünsche anbringen. Damit soll zugleich die Produktion, als auch der Schnitt noch einmal getestet werden. Ist alles in Ordnung, wird die Produktion freigegeben. Das alles sollte, laut Zeitplan, bis Mitte November geschehen. Mal schauen, wie es läuft.
Die Abstimmung ist zu Ende und was soll ich sagen? Ihr habt Euch entschieden, die Farbe der Bio-Jeans wird dunkelblau.
Das war der letzte offene Punkt, der noch geklärt werden musste. Ab jetzt müssen wir "nur noch" die Produktion abarbeiten.
Vielen Dank an alle, die sich an der Abstimmung beteiligt haben!
Gestern war es soweit. In Berlin traf ich mich mit dem Hosenkonfektionär und Common Works, und es scheint als hätten wir alle Fragen geklärt!
Es war ein sehr offenes und freundliches Gespräch. Die Firma San Siro stellt ausschließlich Hosen her und ist dementsprechend gut darin. Dabei kann sie bis zu 8000 Hosen am Tag produzieren und
tut dies für viele bekannte Marken, vor allem aus dem konventionellen Bereich. Auf der anderen Seite ist sie aber auch GOTS zertifiziert und nimmt Aufträge für Bio-Hosen an. Falls Ihr schon eine
Öko-Jeans tragt, könnte sie dort hergestellt worden sein.
Die von mir gewünschten geringen Stückzahlen waren in Ordnung, obwohl sie unterhalb der Mindestbestellmenge lagen. Es wird daher die Cordhose in blau und grau und die Jeans geben.
Auch hatte der Hosenkonfektionär allerhand Stoffmuster, sowohl von verschiedenen Denims als auch von Futterstoffen (für die Innentaschen) mitgebracht. Wir haben alle Stoffe in die Hand genommen
und den Denim ausgewählt, der sich am besten an gefühlt hat.
Nur die exakte Farbe der Jeans ist noch nicht entschieden. Hier dürft und sollt Ihr entscheiden! Zur Wahl steht Blau in drei Abstufungen: Das dunkle Orginalblau des ungewaschenen Denims,
ein mittleres Blau und ein Hellblau. Die Abstufungen werden durch spezielle Waschvorgänge mit abreibenden Materialien erzeugt.
Die Abstimmungsfunktion befindet sich in der rechten Spalte. Bitte beteiligt Euch rege, sonst bekommt Ihr die Jeans in meiner Lieblingsfarbe, was aber auch kein Beinbruch wäre!
Einen Zeitplan für die Produktion haben wir auch schon erarbeitet. Demnach könnte ich Anfang Dezember liefern. Nach meiner Erfahrung bin ich aber vorsichtig mit der Verkündung von solchen
Terminen, ich halte Euch lieber mit dem aktuellen Geschehen auf dem Laufenden.
Der Termin mit dem potentiellen Hersteller der Jeans und Cordhosen ist bestätigt. Das Treffen wird nächsten Donnerstag (18.9.) in Berlin stattfinden. Dazu treffen wir uns in den Räumen der
Modeagentur, die für mich alle textiltechnischen Belange bearbeitet.
Neben dem persönlichen Kennenlernen, wird es in dem Treffen um die Auswahl von möglichen Denim Stoffen für die Jeans gehen. Der Hosenkonfektionär hat sich einige Denim Stoffe aufs Lager gelegt,
aus denen wir (hoffentlich frei) auswählen können. Auch kann der Konfektionär möglicherweise Knöpfe, Nieten, Stoffe für das Innenfutter usw. beisteuern.
Ein anderer wichtiger Punkt sind die Preise und Mindestbestellmengen. Zum einen sind da die Preise für die Materialien, sprich den Denim und die anderen Zutaten. Zum anderen geht es um die
Fertigungskosten und die Mindestfertigungsmenge, d.h. die Menge an Hosen, die ich pro Modell mindestens herstellen lassen muss. Zur Zeit plane ich mit drei Modellen: Cordhose in blau und in grau
und die Jeans.
Der Hersteller wünscht sich allerdings 100 Hosen pro Modell. Ich bin eher an kleineren Mengen Hosen interessiert, weil ich nur Geld habe, um ungefähr 200 Hosen vor finanzieren zu können. Mal
schauen, wenn ich Pech habe, muss ich mehr Hosen bestellen und dafür ein Modell streichen. Vielleicht muss ich einen Mindermengenaufschlag bezahlen. Oder es tut sich eine ganz andere Lösung
auf.
Musterhose und Schnittanpassung
Und wenn ich schon einmal in Berlin bin, wollen wir auch gleich den Schnitt der Jeans besprechen. Dazu hatte Common Works die Musterhose hergestellt, von der hier schon so viel die Rede war. Mit
Hilfe dieses Musters und eines Modells können wir dann ganz konkret über die Änderungen reden.
Es wird ein ereignisreicher Tag in Berlin werden, an dem wir hoffentlich viel entscheiden und festlegen können!
Der Sommer war frustrierend. Seit März warten wir, dass der von uns ins Auge gefasste zukünftige Hersteller der Jeans und Cordhosen, die Denim Stoffmuster schickt. Diese brauchen wir, um das Aussehen und Trageverhalten der Jeans festzulegen. Und meine ursprüngliche Idee war ja auch, die Farbe und Stoffbeschaffenheit und eventuell auch noch anderes im Rahmen des Crowdfundings bestimmen zu lassen. Das hat ja schon mal überhaupt nicht geklappt.
Eigentlich haben wir bisher nur die Erfahrung gemacht, dass dieser Hersteller extrem unzuverlässig ist. Versprochen wurden uns die Stoffmuster schon oft, aber mit meiner extrem kleinen Hosenmenge bin ich auch kein wirklich interessanter Auftraggeber.
Beim Start des Jeans-Projektes war mir nicht klar, wie wenige Hersteller für so ein Projekt überhaupt in Frage kommen.
Die großen Vorteile dieses ach zu unzuverlässigen Herstellers sind aber folgende:
Warum ist das so gut? Denim in G.O.T.S. Qualität ist sonst kaum unter einer Mindestabnahmemenge von 1000m zu bekommen. Das überstiege meine finanziellen Möglichkeiten bei weitem!
Daher haben wir einen letzten Versuch unternommen. Die Modeagentur aus Berlin, mit der ich zusammen arbeite, hat sich diese Woche mit ihm auf der Stoffmesse in München getroffen. Dabei wurde ein persönlicher Kontakt aufgebaut, und der Hersteller hat Besserung gelobt.
Der Hoffnungsschimmer
Für Mitte/Ende September ist ein Treffen in Berlin vereinbart, an dem sich der Hersteller, die Modeagentur und ich an einen Tisch setzen wollen, um das weitere Vorgehen zu besprechen! Der Termin
ist aber leider noch nicht bestätigt.
Sollte er zustande kommen, können wir uns die möglichen Denimmuster anschauen. Mein Wunsch nach einer Online Abstimmung über die Farbe und Stoffbeschaffenheit der Jeans ist auch noch nicht vom Tisch. Das hängt unter anderem auch etwas von der Flexibilität und Kooperationsbereitschaft des Herstellers ab. Aber ein grober Zeit- und Kostenplan mit einem möglichern Zeitraum für die Fertigung, sollte bei diesem Treffen schon herauskommen.
Ich freue mich schon auf die Zeit, wenn ich endlich wieder konkrete Ergebnisse verkünden kann!
Nach der erfolgreichen Crowdfunding Aktion war ich sehr erfreut, dass es jetzt losgehen kann. Ein paar Sachen hatte ich auch schon im Vorfeld angestoßen:
Cordstoff
Den benötigten Cordstoff in den Farben blau und grau hatte ich Anfang des Jahres bei der Firma Kindermann bestellt. Dafür hatte ich die Dame im Einkauf dort so lange bekniet, bis ich eine
Stoffmenge unterhalb der Mindestbestellmenge kaufen durfte. Also konnte ich mit der Bestellung nicht warten, sonst wäre die Möglichkeit wieder weg gewesen.
Im April erfolgte dann die Lieferung und jetzt stehen die Rollen, nicht bei mir im Keller oder im Wohnzimmer, sondern in einem geschützten Lagerraum in Frankfurt. (Wenn das Crowdfunding nicht geklappt hätte, hätte ich versuchen müssen ca. 200m Cordstoff zu verkaufen, das wäre sicher interessant geworden! Vielleicht hätte ich gemerkt, dass mir Stoffgroßhandel viel mehr liegt!?)
Musterhose Jeans
Wie schon an anderer Stelle beschrieben, wird der Schnitt der Jeans stark an den Schnitt der Cordhose angelehnt sein. Zur Cordhose hatte ich seinerzeit bei meinen Kunden um eine Rückmeldung
gebeten und überwiegend Zustimmung zum Schnitt erhalten. Eine Sache jedoch, die ein paar Träger störte, versuchen wir noch, behutsam mit einer kleinen Schnittänderung zu beheben.
An dieser Schnittänderung und der Schnitterstellung für die Jeans hängt es gerade:
Mitte März, noch vor dem Crowdfunding, hatte ich bei Common Works (Berliner Modeagentur, mit der ich auch schon die erste Cordhosen zusammen gemacht habe) die Herstellung einer Musterhose mit dem
leicht veränderten Schnitt in Auftrag gegeben, nur leider hat es Common Works zweimal nicht geschafft, die Hose per Post von Berlin nach Frankfurt zu schicken. Warum auch immer. Nun ist das Paket
letztendlich ganz in der Post verschollen, und in dieser Woche sollte eine neue Musterhose hergestellt werden. Irgendwann wird die Hose vielleicht auch ihren Weg zu mir finden, aber über den
Zeitpunkt möchte ich keine Aussage mehr wagen.
Die nächsten Schritte wären dann, die Schnittänderung anhand der Musterhose zu beurteilen. Dann folgt die Auswahl eines Jeansstoffes und das Nähen einer Musterhose aus genau diesem Stoff, um dann daran die Vorgaben für die Produktion zu erstellen. Die Jeansstoffmuster lassen leider auch noch auf sich warten. Mit meiner kleinen Menge Jeans, bin ich leider für professionelle Bekleidungshersteller nicht wirklich interessant und muss mich in Geduld üben. Aber Common Work hat einen ganz tollen GOTS zertifizierten Hersteller im Visier, mit dem wir zusammen arbeiten wollen.
Dafür habe ich Zeit, mich um die Dankeschöns zu kümmern: Das Leder für die Gürtel ist bestellt und schöne, klassisch schlichte Gürtelschnallen habe ich auch schon gefunden.
Ein bisschen voran geht es also immer.
Zur besseren Übersicht habe ich aus dem Textil-Siegel Quartett ein Plakat gemacht. Dabei habe ich noch ein paar Rechtschreibfehler korrigiert und ein veraltetes Logo gegen ein
neues Logo ausgetauscht. Das Druckformat ist DIN A2, sonst wird das mit dem Lesen zu mühsam.
Viel Spaß beim Ausdrucken, Aufhängen und Anschauen.
Schon lange geisterte die Idee, ein Quartett herzustellen durch meinen Kopf. Dabei hatte ich aber viel mehr ein Quartett mit den verschiedenen Mittagessen unserer Kantine im Sinn. Das wäre eher so eine Art Ekelquartett geworden.
Letztes Wochenende kam mir aber der Gedanke, mich an einem Quartett mit den verschiedenen Textil-Siegeln zu versuchen.
Kampf dem Textil-Siegel-Dschungel!
Der Dschungel der Textil-Siegel ist unübersichtlich geworden. Es gibt so viele Siegel, von so vielen Interessengruppen und alle sehen erst einmal gut "designed" aus! Welche aber wirklich für fair und ökologisch hergestellte Klamotten und Textilien stehen, kann man ohne weiteres nicht erkennen.
Daher habe ich dieses Quartett mit viel Mühe und nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Es soll helfen, einen Überblick zu gewinnen und die verschiedenen Schwerpunkte der einzelnen Siegel kennen zu lernen.
Ich habe mich bemüht, die vielen Informationen in Textform auf die einzelnen Spielkarten zu zwängen. Das ist natürlich stark vereinfachend und zusammenfassend und dadurch teilweise auch ungenau. Die PS Zahlen eines Auto-Quartett sind da leichter zu erfassen!
Wenn manchmal die Vergleichbarkeit zwischen zwei Karten nicht auf den ersten Blick gegeben ist, dann soll das zur Diskussion einladen. Dann wird sich entscheiden, welche Karte "besser" ist.
Meine Quellen waren:
Doch nun genug der Worte!
Mit den Karten kann man sich leicht einen guten Überblick verschaffen oder einfach nur Quartett spielen, allerdings nur mit 28 Karten, mehr Siegel habe ich nicht gefunden.
Ladet einfach die vier pdf Seiten herunter, schneidet die Karten aus (mit Bastelmesser und Schere) und sucht Euch jemanden zum Spielen!
Viel Spaß
Alex
(Eine Karte mit dem Abkürzungen kommt noch, bis dahin: ILO steht für International Labor Organisation und ist die Internationale Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen)
Dieser Artikel aus "Der Zeit" vom 17.12.2010 hat mich seinerzeit, noch vor dem Beginn der Cordhosenkampagne, sehr beeindruckt. Mit seinen sechs Seiten, ist er vielen Leuten zum Lesen zu lang, daher habe ich versucht, die wesentlichen Zahlen heraus zuarbeiten.
Endlich ist es so weit: Meine Crowdfunding Aktion für fair und ökologisch hergestellte Cordhosen und Jeans
hatte letzte Woche genug Freunde gesammelt...
...und befindet sich nun in der Finanzierungsphase!
Jetzt kann ich auch "in echt" unterstützt werden, d.h. mit einer Geldzusage von Euch, die auf ein Treuhandkonto überwiesen wird.
Je nach Höhe gibt es ein unterschiedliches Dankeschön, wenn die Aktion in 58 Tagen das Sammelziel von 5000Euro erreicht hat.
Bei einer Zuwendung von 100Euro gibt es zum Beispiel eine Jeans oder Cordhose der neuen Charge in passender Größe frei Haus!
Geplant ist, die Cordhosen in zweieinhalb(!) Farben anzubieten: dunkelblau, dunkelgrau und (schwarz).
Der Cordstoff dafür ist bereits bestellt und wird am Montag nach Frankfurt geliefert. Die dunkelgraue Cordhose wird dabei so beschaffen sein, daß sie ohne Probleme schwarz gefärbt werden kann!
Der Schnitt wurde etwas verbessert und ist noch immer zeitlos bequem!
Nun gilt es schnell einen guten Start hin zulegen, denn bekanntlich sind die ersten Finanzierungs-% die härtesten.
Also, alle von Euch, die Ihr eh eine oder mehrere (!) Hosen wollt, bestellt sie gleich jetzt in Form der entsprechenden Unterstützung!
Damit werden auch Zögernden und die, die mich und die Kampagne (noch) nicht kennen, leichter überzeugt, denn es macht mehr Spaß, etwas zu unterstützen, was Erfolgs versprechend aussieht.
Und mit dieser Art Vorkasse vergrößert Ihr die Aussicht, am Ende Eure zeitlos bequeme Lieblingshose in Cord oder Jeans tatsächlich in den Händen zu halten.
Ein Risiko für Euch gibt es dabei nicht. Falls das Sammelziel nicht erreicht werden sollte, bekommt das Projekt keinen Cent und das Geld geht vom Treuhandkonto direkt und ohne Abzüge an alle
Unterstützerinnen und Unterstützer wieder zurück. So sind die Regeln.
Die Finanzierungsphase läuft bis zum 25.5.2014, aber macht es bitte nicht so spannend!
So, jetzt gilt es:
1. Schritt: Unterstützt die Kampagne auf http://www.startnext.de/die-jeans-kommt
2. Schritt: Macht Werbung bei allen Freunden und Bekannten (http://www.startnext.de/die-jeans-kommt) und auf Eurer Webseite
3. Schritt: Freut Euch zuversichtlich auf die zweite Charge
Ihr wisst ja, die beste Werbung ist die Weiterempfehlung
Ich danke euch wirklich sehr für jede Unterstützung!
Viele Grüße,
Alex
Crowdfunding again!
Es wird wieder spannend und konkret. Seit gestern ist meine Crowdfunding Kampagne für die nächste Charge Cordhosen (blau und dunkelgrau) und Jeans online.
Da ich mit meinen Hosen keinen Gewinn mache, kann ich auch keinen Geldbetrag erwirtschaften, mit dem ich die Herstellung der nächsten Charge vor finanzieren kann. Daher versuche ich es wieder per Crowdfunding.
Ich habe es aber so eingerichtet, daß die Unterstützer gleich eine Hose ihrer Wahl vorbestellen können, die dann sobald das Geld da ist, hergestellt wird.
Für alle, die noch keinem Crowdfunding begegnet sind, hier eine kurze Erklärung, was das sein soll:
Hintergrund zu Crowdfunding
Beim Crowdfunding geht es darum, Menschen für eigene Projekte zu begeistern und sie für die Finanzierung dieser Projekte zu gewinnen. Die Bandbreite von Projekten reicht von der Produktion von Filmen, Musik und Büchern bis zur Bepflanzung von Einkaufswagen und dem Ausbau von Ökocafes. Es sind eher unkonventionelle und originelle Projekte, die um Unterstützung werben.
In Deutschland ist Crowdfundig noch recht klein und neu, aber in den USA werden damit schon richtig große Projekte für viele 100000 Dollar finanziert. Die größte deutschsprachige Crowdfundig-Plattform ist Startnext. Dort habe auch ich mein Projekt platziert.
Crowdfunding bei Startnext
Sobald der Projektstarter eine Projektpräsentation mit einem gewissen, hohen Standard erarbeiter hat, wird die Seite von Startnext für die Öffentlichkeit sichtbar geschaltet. Das ist in meinem Fall gestern geschehen.
Jetzt beginnt das "Sammeln" von Fans. Je nach gewünschtem Unterstützungsvolumen braucht man eine gewisse Anzahl von Menschen, die das Projekt zumindest so gut finden, daß Fan werden wollen. Das kostet nichts, man muß sich nur bei Startnext registrieren. In meinem Fall brauche ich für 5000€ Sammelvolumen 50 Fans.
Diese Fan-Sammel-Phase darf maximal 30 Tage dauern. Kommen nicht genug Fans zusammen, ist das Projekt auch schon wieder zu Ende.
Sind genug Fans zusammengekommen, beginnt die richtig spannende Zeit: Startnext schaltet die nächste Phase frei und das Sammeln des Geldes beginnt. Diese Zeit darf zwischen 1 und 3 Monaten dauern.
Nun können Menschen das Projekt mit einem Geldbetrag ihrer Wahl unterstützen. Sie erhalten dafür ein "Danke Schön-Geschenk", abhängig von der Höhe des Betrages.
Kommt allerdings nicht genug Geld zusammen, dann wird an den Projektstarter auch kein Geld ausgezahlt und die Menschen bekommen ihren Geldbetrag zurück. Auf diese Weise wird verhindert, daß unterfinanzierte Projekte, mit wenig Aussicht auf Erfolg, begonnen werden.
Bei erfolgreicher Finanzierung wird dem Projektstarter das Geld vollständig ausgezahlt und das Projekt kann finanziert werden.
Die Unterstützer bekommen ihre versprochenen "Danke Schöns" und werden über die Fortschritte des Projektes auf dem laufenden gehalten.
Die Cordhosenkampagne wird eine Jeans herstellen lassen. Die Idee, eine Jeans ins Programm mit aufzunehmen, geistert schon seit geraumer Zeit durch meinen Kopf. Der Aufwand wäre ja auch nicht so groß: einen gut aussehenden Hosenschnitt habe ich bereits, ich müsste mir nur ein paar Meter Jeansstoff/Denim besorgen und mir eine Hose nähen lassen.
Nur hatte ich dafür bisher keine Notwendigkeit gesehen. Das hat sich jetzt aber geändert. Im Dezember ist mir schmerzlich klar geworden, dass Cordhosen vor allem ein Herbstprodukt sind, und jetzt möchte ich raus aus der Nische! Es macht mehr Spaß, wenn das ganze Jahr über etwas los ist.
Die Cordhosen bleiben natürlich!
Die Cordhosen bleiben natürlich, ich brauche ja schließlich auch welche alle paar Jahre, aber dazu kommt jetzt halt noch eine Jeans.
Fair hergestellte Biojeans
Das diese Jeans nach den gleichen Kriterien hergestellt werden sollen wie die Cordhosen ist klar, das heißt Stoffe aus kontrolliert biologischem Anbau (Baumwolle, Hanf, ???) und faire Arbeitsbedingungen bei der Herstellung. Natürlich sollen sie dabei nicht nach Ökohose aussehen, und der Preis soll auch, wenn es irgendwie geht, unter 100€ bleiben.
Alle sollen mitreden
Nur im Gegensatz zur Cordhose, weiß ich bei einer Jeans nicht, was sich meine Kunden so wünschen. Jeans sind zwar auf der einen Seite zeitlos, auf der anderen Seite aber auch gewissen Moden unterworfen.
Daher will ich die Entscheidungen, wie die Jeans aussehen soll, nicht alleine treffen, sondern möglichst viele Menschen in die Entscheidungsfindung einbeziehen.
Was soll alles entschieden werden?
So ganz genau weiß ich das auch noch nicht. Die Farbe auf alle Fälle, die Nieten und Knöpfe bestimmt auch, das Innenfutter, die Form der Taschen, das Logo vielleicht, die Nähte und mögliche Applikationen vielleicht auch.
Jedenfalls habe ich für die Jeans eine eigene Internetseite eingerichtet. Dort werden sich alle Infos und die Abstimmungen bündeln.
Wann geht es los?
Im Augenblick bin ich am Vorbereiten: ich recherchiere nach interessanten Jeansstoffen, und richte die dieJeanskommt.de Seite ein.
Auch will ich möglichst viele Leute aktivieren, damit ich viele Antworten auf meine Abstimmungen bekommen werde.
Und dann wird es gegen Ende Januar 2014 mit der gemeinsamen Entwicklung der Jeans losgehen.
Der Schock
Anfang Dezember habe ich Google Trends entdeckt. Eigentlich erstaunlich, dass ich bis dahin nicht wusste, dass man bei Google nachschauen kann, nach welchen Begriffen die Menschen so gesucht
haben.
Und als ich nach "Cordhose" suchte, entdeckte ich, dass diese Art von Hosen vor allem im Herbst nachgefragt wird (und sonst fast gar nicht!). Das hätte mir auch früher auffallen können, weil ich
der einzige bin, den ich kenne, der seine Cordhosen auch im Sommer trägt. Aber so hatte ich es plötzlich schwarz auf weiß.
Die Folgen?
Nach dem ersten Schock, fing ich an, mir so meine Gedanken zu machen. Vielleicht liegt hier ja auch eine Chance!? Soll ich mein Sortiment erweitern, sodass ich auch im Frühjahr und Sommer etwas
anzubieten habe?
Z.B könnte ich T-Shirts ins Programm nehmen oder aber, und das finde ich im Augenblick am spannendsten, könnte ich eine kleine Rolle Jeansstoff kaufen und eine überschaubare
Menge Jeans herstellen lassen, so als Versuchsballon.
Fragen über Fragen! Aber ich will mich auch noch um meiner Weihnachtsvorbereitungen kümmern und werde mich später weiter damit beschäftigen. Deshalb beende ich (voraussichtlich) meinen Blog an
dieser Stelle für dieses Jahr.
Vielen Dank an alle, alles Gute, schöne Weihnachten und bis zum nächsten Jahr!
Alex
(Bestellungen können weiterhin ganz normal getätigt werden. Die Päckchen werden dann außerhalb der Feiertage versandt!)
"Die Hose ist ja schön, aber ich hätte sie lieber als Schlaghose. Wann machst Du denn eine Schlaghose?"
"Wahrscheinlich nie." habe ich geantwortet.
"Die Hose ist ja schön, aber ich hätte sie lieber als Schlaghose. Wann machst Du denn eine Schlaghose?"
"Vielleicht nie, aber lade Dir doch den Schnitt der Cordhose von meiner Seite herunter und ändere den Schnitt etwas ab. Das ist bestimmt nicht schwer! Dann kannst Du Dir selbst Deine
Schlagcordhose nähen oder nähen lassen."
Mit dieser Lizenz erlaube ich, den Schnitt der Hose zu verändern, unter der Bedingung, dass der neue Schnitt mit der Nennung der Cordhosenkampagne unter der gleichen offenen Lizenz veröffentlicht
wird. Die Lizenz verbietet aber die kommerzielle Nutzung des Schnitts.
Im Prinzip habe ich damit den Quellcode offen gelegt, so wie bei Linux, Mozilla Firefox oder Open Office. Damit lade ich alle nähkundigen Freundinnen und Freunde der Cordhose ein, den
Schnitt weiter zu entwickeln oder ihn auf individuelle Bedürfnisse anzupassen! Vielleicht hat ja jemand Lust das Damenmodell zu entwerfen oder jemand vermisst ein paar Taschen an den
Seiten... Alles ist möglich!
Warum mache ich das? Habe ich keine Angst, dass jemand einfach meine Hose nachmacht und selbst verkauft? Immerhin hat mich die Hosenentwicklung und Schnitterstellung mehrere Tausend Euro
gekostet.
Also, ich glaube, richtige (größere) Bekleidungshersteller brauchen keinen Schnitt zu kopieren, sie entwickeln selbst welche. Und die kleinen, neuen Hersteller haben natürlich eigene Ideen, wie
sie sich vom Markt abheben wollen!
Ich bin gespannt auf das, was sich durch das Veröffentlichen und Teilen des Cordhosenschnitts ergeben wird und die Vorfreude darauf überwiegt die Angst bei weitem.
Das Problem
Vor einigen Monaten stand ich vor einem Altkleidercontainer und war gerade dabei, einen Sack alter Klamotten hinein zu stopfen. Da trat ein Mann zu mir und sprach mich an. Er hätte im
Fernsehen gesehen, die Kleiderspenden machen die Textilindustrie in Afrika kaputt. Das war natürlich nicht meine Absicht, die Sachen sollten doch Bedürftigen helfen!
Seit dem beschlich mich immer ein ungutes Gefühl, wenn ich diese Container sah, und ich dachte, dazu müsste ich mich endlich mal schlau machen.
Nun hatte ich mal wieder ein paar alte Sachen von mir aussortiert. Die stapelten sich jetzt bei mir zu Hause, weil ich immer noch nicht wußte, wohin ich sie geben sollte.
Die Frage war, soll ich sie in den Altkleidercontainer geben, zu einer Kleiderkammer bringen oder vielleicht sogar besser in den Müll werfen?
Bei meiner Suche stieß ich auf folgende Quelle, die ich für vertrauenswürdig halte: FairWertung e.V. Hier las ich zum Beispiel:
Ein paar Hintergründe
1. Schlecht ist eine Altkleiderverwertung, wenn nur die besten Stücke herausgepickt werden. Die landen dann im Verkauf und der Rest kommt in den Müll. Es wäre aber besser, wenn alle Sachen, auch
die nicht mehr so tragfähigen recycelt werden würden. Aus diesen Sachen kann man immer noch Putzlappen, Dachpappe, Hutablagen und Autohimmel herstellen.
2. Eine Textilindustrie in Afrika, die zerstört werden könnte, gibt es gar nicht mehr. Dafür gibt es dort aber einen großen Markt an Secondhand-Klamotten. Hier arbeiten auch viele Menschen.
Manche verkaufen die Sachen auf dem Land, andere nähen die Sachen um oder stellen andere Klamotten daraus her.
3. Es gibt gewerbliche und karitative Sammler/Aufsteller von Altkleidercontainern. Alle wollen mit den Kleidern Geld verdienen, die ersteren für ihr Gewerbe, die zweiten für ihren karitativen
Zweck. Da nun die Kleiderspende emotional besetzt ist und die Kleider halt für einen guten Zweck gespendet werden sollen, mieten manche gewerbliche Sammler das Logo einer karitativen Einrichtung,
um sich diesen sozialen Anstrich zu geben. Und manche gewerblichen Sammler täuschen einfach eine soziale Identiät vor. (Dass man sich gegenseitig die Container klaut, habe ich auch schon
gehört!)
Die Lösung
Und was habe ich nun mit meinen Klamotten gemacht? Bei Fair Wertung kann man auf der Internetseite eine Suchanfrage ausfüllen und bekommt einen Tag später eine Liste von Orten, wo Organisationen, die Mitglied bei FairWertung sind, einen Container aufgestellt haben. Eine solche Anfrage habe ich letzte Woche abgeschickt, die erfreuliche Antwort für mich war, dass zwei Container der KAB ganz in meiner Nähe aufgestellt sind. Also zog ich los und habe dort meinen Altkleidersack hinein gestopft, diesmal mit einem besseren Gefühl.
Es ist Sonntag 16:30Uhr. Seit Samstag Morgen sind wir auf dem Entrepreneurship Summit 2013 in Berlin und haben pausenlos Vorträge gehört und Workshops besucht. Langsam reicht es, nur eine
Vortragssession steht noch aus. Ich gehe in Hörsaal B zu Beate Westphal zum Thema: "Der ökonomische Analphabetismus, Warum sich viele Menschen in ökonomischen Angelegenheiten unsicher fühlen und
wie man dies ändern kann." Das klingt doch spannend, denke ich.
Ich behalte recht, habe aber nach einer Stunde ganz andere Dinge gelernt. In ihrem Vortrag erzählt Frau Westphal auf eine sehr sympathische Weise ihren Werdegang von der Maueröffnung bis zu ihrem
Keks-Unternehmen.
Sie spricht viel über Crowdfunding. Kenne ich schon, denke ich, schließlich habe ich selbst schon einmal erfolgreich "gecrowdfundet". Und ich habe seinerzeit, intuitiv oder aus
Versehen, auch vieles richtig gemacht. Sie bringt aber noch ein paar neue Aspekte herein, die ich kurz vorstellen möchte:
Geschichte erzählen
Menschen wollen unterhalten werden, auch wenn sie sich auf einer Crowdfunding Internetseite befinden. Daher ist es gut, wenn man den Menschen sein Projekt in Form einer spannenden Geschichte
darbringen kann. Stichwort Storytelling und Heldenreise.
Eine Radiosendung, die auf sehr unterhaltsame Weise die Heldenreise erklärt, findet sich auf dieser Seite unter
"Die Heldenreise - Typologie einer Erzählung - 05.02.2013"
Humor
Es geht um die humorvolle Darstellung des Crowdfunding Projektes. Natürlich ist das Projekt total wichtig und vielleicht auch ernst, aber es sollte nicht verbissen herüber kommen!
Menschen abholen, da wo sie sind.
Das Ziel eines Crowdfunding Projektes muss für die Menschen nachvollziehbar sein. Ein fiktives Beispiel: jemand will eine Firma gründen, um blaue Wollpullis zu verkaufen und sucht dafür
Unterstützung. Viele Menschen können den Wunsch, eine Firma zu gründen nicht nachvollziehen, warum auch immer. Also geben sie der Crowdfunding Kampagne kein Geld. Wenn derjenige aber die blauen
Wollpullis in den Mittelpunkt stellte, könnten sich damit schon mehr Leute anfreunden und die Kampagne wäre erfolgreicher.
Crowd mitbringen
Dies ist vielleicht der wichtigste Punkt. Am besten bringt man seine eigene Crowd schon zur Kampagne mit. Wichtig ist dabei schon im Vorfeld die Freunde und Bekannten zu informieren und
einzubinden. So eine Crowdfunding Aktion ist stark erklärungsbedürftig!
Keksbank und Talentcafe
Frau Westphal hat übrigens ihr Unternehmen aus einer ganz einfachen Idee heraus entwickelt: Von der Anfangsidee, Kuchen an Mitschüler zu verkaufen, entwickelte sich der Gedanke, ein haltbareres Gebäck an Leute mit mehr Geld zu verkaufen. Daraus entstand das Geschäftsmodell, mit Mürbeteigkeksen Vorstandetagen zu beliefern.
Und ich habe bei ihrem Vortrag gelernt, daß Geschäftsmodelle nicht immer so kompliziert sein müssen.
Es ist Mittwoch Abend, und ich laufe mit meiner Tochter auf der Suche nach einem ganz bestimmten Schuhladen durch Frankfurt. Wir beeilen uns, weil wir nicht genau wissen, wie lange der Laden noch
offen haben wird. Endlich haben wir ihn gefunden. Die Schuhe, die ich auf der Internetseite gesehen habe, gibt es zwar nicht mehr, dafür finde ich aber ein anderes schönes Paar und unterhalte
mich noch sehr angeregt mit der Ladeninhaberin. Sie ist auch eine Gründerin aus Überzeugung, eigentlich Ärztin, aber jetzt verkauft sie die Schuhe, die sie liebt. Beschwingt machen sich meine
Tochter und ich auf den Heimweg.
Warum erzähle ich das alles, was hat das mit den Entrepreneurship Summit 2013 in Berlin zu tun?
Ich habe in Berlin viel gelernt, es war ja auch mein Ziel, dort neue Ideen und Anregungen zu bekommen. Außerdem ist es wohltuend zu sehen, dass es so viele Gleichgesinnte gibt, die etwas anders
machen wollen oder schon etwas angefangen haben. In manchen Kreisen komme ich mir mit meinen Projekten manchmal sehr alleine vor.
"Erkenne Dich selbst" - Dieser Satz kam in Variationen in vielen Vorträgen vor: Es ist essentiell, nur etwas zu machen, dass auch zu einem passt. Prof. Faltin hat dazu gesagt,
Gründer sollen Gelegenheiten schaffen, die zu ihrer Person passen, anstatt nur Gelegenheiten zu nutzen.
Ein ganzer Vortrag zum Thema
kam von Dr Huhn. Hier ist mir zum ersten Mal der Unterschied zwischen Talenten und Fähigkeiten klar geworden. Die ersteren hat man, die zweiten muss bzw. kann man sich erwerben. Dafür kann
man Talente aber auch nicht mehr verlieren, im Gegensatz zu den Fähigkeiten, die man regelmäßig üben muss.
Auch bin ich ein großer Freund der Ideen von Prof. Niko
Paech. Sein Ausweg aus der Wachstumsgesellschaft ist die Postwachstumsökonomie. Das ist eine Welt, in der die Menschen weniger Dinge herstellen, weniger Dinge haben, diese aber länger und
intensiver nutzen und sich wieder mehr selbst versorgen und wieder mehr reparieren. Sie erfahren wieder ihre eigene Selbstwirksamkeit und sind den Gegebenheiten weniger stark ausgeliefert.
(Link zur Fragesession an Niko Paech
nach dem Vortrag)
Der Vortrag, der auf dem Summit den meisten Applaus
erhielt, war der von Heini Staudinger. Und hier schließt sich auch der Kreis zu meinen neuen Schuhen. Herr Staudinger ist Schuhproduzent aus Österreich und hat einen sehr bewegenden und
authentischen Vortrag über die Entwicklung seines Unternehmens gehalten. Aber eigentlich war sein Vortrag ein Appell an die Menschen, ihre Wünsche und Träume auch zu leben.
Er zitierte an einer Stelle Marie von Ebner-Eschenbach: "Die glücklichsten Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit."
In Berlin auf dem Summit waren die glücklichen Sklaven in der Minderheit und in dem GEA Schuhladen in Frankfurt sind sie
es auch.
Die Fragen
Das Ende ist absehbar, jedenfalls ist es der Zeitpunkt, an dem die erste Charge der blauen Cordhosen verkauft sein wird.
Daher und weil ich mir vorgenommen habe, DIE verläßliche Quelle für Cordhosen zu sein, habe ich mit der Arbeit an der nächsten Charge begonnen:
Als erstes habe ich letzte Woche in einer Rundemail alle meine Kunden folgendes gefragt:
"1. Was sollte an der Hose geändert werden, was hat nicht gefallen oder so nicht gepasst?
2. Was sollte unbedingt so bleiben, darf nicht verändert werden?
3. Welche Farbe außer dunkelblau sollen denn die Cordhosen der nächsten Charge haben? In der Vorabstimmung zur ersten Charge hatte schwarz die meisten Stimmen bekommen."
Die Antworten...
waren sehr erfreulich! In den meisten Fällen sind gar keine Änderungen erwünscht, die meisten Käufer sind so mit der Hose zufrieden, wie sie gerade ist.
Da es aber auch Änderungswünsche gab, werde ich sie behutsam einfließen lassen: Die Hosentaschen werden etwas tiefer (plus 4cm) und der Bund hinten wird etwas höher werden (plus 1cm). Sonst bleibt alles wie es ist (auch der stabile Reißverschluß natürlich!).
Der nächste Schritt für mich ist, Angebote für die Schnittanpassung einzuholen, denn die Schnittänderung überlasse ich lieber den Textilfachleuten.
An die Eingeweihten
Den oder die GewinnerIn einer Cordhose aus der zweiten Charge werde ich nach Ablauf der Frist per Email verständigen!
Für alle, die Fairnopoly nicht kennen: Fairnopoly ist ein Online Marktplatz, der als Genossenschaft seinen Nutzern, wenn sie denn Genossen/Genossinnen sind, gehört. Das Ziel ist, dort zu jedem konventionell hergestellten Produkt auch eine fair und/oder ökologisch hergestellte Alternative an zu bieten. Die Gewinne werden innerhalb der Genossenschaft fair verteilt und als Genossenschaft ist Fairnopoly transparent und kontrollierbar. Jeder kann Genossenschaftsanteile zeichnen und Artikel einstellen. Zurzeit befindet sich die Online-Plattform noch in der Pionierphase, aber ab Ende September kann da wirklich eingekauft werden.
Die Cordhosenkampagne ist auch Genosse und hat die Cordhosen schon dort eingestellt.
Und besonders habe ich mich sehr gefreut, als ich heute bemerkt habe, dass Fairnopoly gestern über mich als Pionier des Tages geschrieben und auch noch etwas bei Facebook gepostet hat. Vielen Dank dafür!
Seit längerem schreibe ich mehr oder weniger regelmäßig an einen "Kurzleitfaden zur Entwicklung und Herstellung von ethischer Bekleidung". Darin verallgemeinere ich meine Erfahrungen bei der Entwicklung der Cordhose und versuche für alle Menschen, die sich für die Entwicklung von ökofairen Textilien interessieren, kurz die wichtigsten Punkte zu zusammen zu fassen.
Nun endlich sind die ersten drei Kapitel online und befinden sich unter Leitfaden auf dieser Seite.
Wenn es Fragen gibt, dann fragt!
Die Idee zur Cordhosenkampagne entstand 2011 auf der Autofahrt von Frankfurt nach Berlin. Wir waren auf dem Weg zum Entrepreneurship Summit, um mehr über das Faltin'sche Gründen mit Komponenten zu erfahren.
Daher ist der Summit etwas Besonderes für mich. Letztes Jahr habe ich ihn ausgelassen, aber dieses Jahr werde ich wieder nach Berlin fahren.
Worum es bei diesem Summit geht, wird mit ein paar Mausklicks in der unteren Präsentation gezeigt.
Ganz besonders freue ich mich auf den Vortrag von Niko Paech. Er ist Gastprofessor am Lehrstuhl für Produktion und Umwelt an der Universität Oldenburg und fordert seit Jahren
eindringlich, industrielle Wertschöpfungsprozesse einzuschränken und lokale Selbstversorgungsmuster zu stärken. Er wird in seiner Keynote über die Befreiung vom Überfluss: Auf dem Weg in
die Postwachstumsökonomie sprechen.
Am 4. August war ich auf zum ersten Mal auf der INNATEX, einer Messe für nachhaltige Bekleidung. Die eine Sache, die mir dabei am meisten aufgefallen ist, will ich hier kurz beschreiben:
Es gab fast nur Klamotten für Frauen und Kinder!
Die Leute an den Ständen darauf angesprochen sagten, daß Männer halt nicht gerne einkaufen gehen. Ich kann das aus meiner Sicht auch nur bestätigen. Deshalb scheint es sogar Firmen zu geben, die ihre Männersachen schon wieder aus dem Programm genommen haben.
Mein Appell an die Männer
Das gibt mir natürlich zu denken, mit meinen einen Produkt, ausschließlich für Männer. Daher mein Appell: Männer, wenn Ihr eine Hose von der Cordhosenkampagne tragt, zeigt sie Euren Freunden, redet darüber, auch wenn Euch das Reden schwer fällt! Und laßt Euren Kumpel auch mal die Hose anprobieren, damit er weiß, welche Größe er braucht. Vielen Dank.
In meinem Umfeld interessieren sich zurzeit einige Leute für eine Crowdfunding Kampagne zur Finanzierung ihrer Ideen oder Projekte. Gerade auch, weil die Medien so viel über erfolgreiche Projekte bei Kickstarter und Startnext schreiben, kann man leicht den Eindruck gewinnen, man muss das Geld der Unterstützer „nur“ einsammeln. Aber in Wirklichkeit ist nur jede zweite Crowdfunding Kampagne erfolgreich. Es gibt total viele Kampagnen, die überhaupt nicht abheben!
Da ich mich selbst mit dem Thema schon einmal beschäftigt habe, fasse ich mal zusammen, worauf es meiner Meinung nach ankommt.
Die Platzierung des Projektes
Wichtig ist die richtige Auswahl der Internetplattform, auf der das Projekt vorgestellt wird. Meine eigene Erfahrung erstreckt sich ausschließlich auf Startnext. Dies ist die größte Plattform in Deutschland mit dem größten Unterstützungsvolumen, allerdings werden dort hauptsächlich kulturelle (Musik, Film, Design) und soziale (Möbel, Kleidung) Projekte eingestellt. Technische Projekte finden sich dort kaum.
Glaubwürdiger Auftritt
Der Auftritt muss stimmig sein und zu der Person passen, die das Projekt vertritt. Es ist der Projektstarter, der mit seiner einzigartigen Persönlichkeit für sein Projekt wirbt.
Ein Video ist Pflicht, allerdings muss es nicht aufwendig sein. Schön wäre es, wenn es originell und informativ wäre.
Texte sind vielleicht noch wichtiger. Hier wird erklärt, worum es eigentlich geht. Je leichter das auf Anhieb zu verstehen ist, desto besser.
Folgende Fragen sollten klar und einfach beantwortet werden:
Was genau hat die Person vor?
Warum sollte ich sie unterstützen?
Was geschieht dann mit dem Geld? Stichwort Transparenz.
Wie sieht der Zeitrahmen aus?
Für mich muss das Projektziel realistisch erreichbar sein, sowohl was das Geld als auch den Zeitplan angeht.
Dankeschöns
Es ist natürlich leicht, das Projektergebnis als Dankeschön zu verteilen. Aber besser wäre es noch, wenn es auch Dankeschöns für Leute gäbe, die das Projektergebnis vielleicht gar nicht haben wollen oder brauchen, das Projekt oder den Starter aber trotzdem unterstützen wollen, z.B. will ich Alex unterstützen, mag aber keine blauen Cordhosen!
Auch sollte in jeder Preiskategorie, also für den kleinen und großen Unterstützer, etwas dabei sein, denn jede Unterstützung ist wertvoll!
Das wichtigste fast zum Schluß: Die Crowd
Am besten ist es, wenn man schon seine eigene Crowd zum Crowdfunding mitbringen kann, sei es mit vielen realen oder virtuellen Freunden (Facebookgemeinde!). Das führt sofort zu einer unmittelbaren Bekanntheit und Verbreitung der Kampagne. Wenn dann gleich zu Beginn die ersten Unterstützungen zusammenkommen, ist die Crowd viel eher bereit sich zu beteiligen, da sie sieht, dass sich auch schon andere beteiligt haben. Ohne Anschubfinanzierung und Dominoeffekt kann es sein, dass überhaupt nichts zusammen kommt.
Außerdem kann die eigene Crowd helfen, die Kampagne überall im Netz zu verbreiten!
Aber auch wenn man noch keine (große) Crowd hat, gibt es Hoffnung (und viel Arbeit), siehe nächsten Punkt:
Kampagnenarbeit
Während der Kampagne gilt es, die Werbetrommel zu rühren und die Kampagne nach Möglichkeit überall in Netz auf allen Kanälen zu vernetzen. Je mehr desto besser. Es hilft, kreativ und umtriebig zu sein und viel eigene Zeit zu investieren. Man kann z.B. Blogger bitten, über einen zu schreiben, in sozialen Netzwerken posten, selbst einen Blog schreiben, andere Blogs kommentieren, etwas verlosen, etwas beitragen, sich beteiligen, usw...
Und natürlich ist es wichtig auf die Rückmeldungen von Fans und Unterstützern zu reagieren und die Anregungen ernst zu nehmen.
Es reicht wirklich nicht, nur die Angel auszuwerfen, man muss auch am Köder wackeln!!!
Und mit etwas...
...Glück,
wird ein richtiger Hype aus dem Projekt, und die Finanzierung erledigt sich fast ganz von selbst.
Ein Musterbeispiel
Für mich ist Karma Chakhs von Van Bo Le-Mentzel eine beispielhafte Crowdfunding Kampagne, die wirklich alle Punkte erfüllt hat.
Allen, die sich generell fürs Crowdfunding interessieren, empfehle ich auf taz.de unter dem Schwerpunkt Freiwilliges Bezahlen weiter zu lesen oder dort unter dem Stichwort Startnext zu suchen.
Beim Stöbern in einem Zeitschriftenladen in der fränkischen Provinz bin ich auf die folgende interessante Geschichte gestoßen:
Der in Berlin lebende 36jährige Architekt Van Bo Le Mentzel stand in einem Schuhladen in Kanada vor folgender Wahl: sollte er die original roten Chuck Tailer All Stars von Converse für 59 Dollar
kaufen, wissend dass sie von Nike unter unbekannten Arbeitsbedingungen in Billiglohnländern hergestellt wurden, oder sollte er lieber die in den USA gefertigten, aber 100 Dollar teuren Chucks
nehmen?
Am Ende nahm er gar kein Paar, sondern beschloss, ein den Chucks ähnlichen Schuh unter fairen Arbeitsbedingungen und aus umweltschonenden Materialien selbst herstellen zu lassen. Über seine
Facebook-Seite "Konstruieren statt konsumieren" erhielt er den Hinweis auf die Firma Fair Deal Trading Company und entwickelte gemeinsam mit dem Geschäftsführer die Karma Chakhs.
Über eine Crowdfunding Kampagne bei Startnext wurde das nötige Geld für die Produktion der Mindestmenge von 500 Paar Schuhen gesammelt. Jeder, der die Kampagne mit 69€ unterstützte, bekommt sein
Paar Schuhe im Juli 2013 ausgeliefert.
Für Van Bo Le Mentzel geht es dabei aber nicht darum, ins Schuhgeschäft einzusteigen, er will vielmehr zeigen, daß jede und jeder (!) selbst aktiv werden kann und die Konsumenten die Macht haben,
selbst zu bestimmen, was hergestellt wird.
Er beschreibt es mit den Worten:"Endlich Chucks ohne schlechtes Karma. Hier geht's um den nächsten Schritt des Crowdfunding: Crowduction! "Friss oder stirb" war gestern, ab morgen bestimmt die
Crowd, was wie produziert wird. "
Ich finde das sehr bemerkenswert und freue mich, dass seine Crowdfunding Kampage erfolgreich war und die Schuhe bald erhältlich sein werden.
Mehr dazu zu lesen gibt es in der aktuellen Enorm (April/Mai 2013) am Kiosk und unter Karma Chakhs bei Startnext.
Gerade habe ich noch Bilder aus der Produktion der blauen Cordhosen online gestellt. Aufgenommen wurden die Bilder von Katrin von Common Works als sie zur Qualitätskontrolle nach Polen gereist ist.
Ich brauche Platz! Daher verkaufe ich die Nullserienmodelle der blauen Cordhose, die ich im Dezember 2012 anfertigen ließ.
Zur Erinnerung, diese Hosen dienten der Überprüfung des Schnitts und der Verarbeitung seitens des Herstellers. Wir waren mit diesen Produktionsmustern sehr zufrieden und haben fast gar nichts mehr für die anschließende Produktion der ersten Charge geändert. Meine Hose aus der Nullserie trage ich seit Dezember, und sie zeigt keinerlei Verschleißerscheinungen.
Aber Achtung, es gibt von allen Größen nur 1 bis 2 Stück!
Und wie geht es mit der Cordhosenkampagne weiter, jetzt da die Hosen produziert sind und ausgeliefert werden?
Meine Tätigkeit hat sich stark verändert. Die Hosen sind hergestellt und im Versandlager, und das einzige, was ich noch zu tun habe, ist die Bestellungen an die Fa. Kruse weiterzuleiten. Das
dauert nicht lange, nur schreibe ich in der Regel noch einen persönlichen Satz zu jeder Bestellung.
Marketing und Facebook
Ansonsten mache ich mir Gedanken, wie ich die Bekanntheit der Cordhosen und der ökotextilen Sache generell steigern kann. Ein Resultat davon ist, daß es seit gestern eine Cordhosenkampagne
Facebook Seite gibt. Die ist aber noch ziemlich leer! Meine Hoffnung ist, daß sich dort (noch) mehr Gespräche mit Menschen ergeben. Auch werde ich dort mehr die "kleinen" Sachen posten, wenn ich
z.B. interessante Artikel in der Zeitung oder im Radio finde.
Das Buch zur Hose
Mein nächstes richtiges Projekt dagegen ist, alles was ich bei der Entwicklung der Cordhose gelernt habe, aufzuschreiben. Mein Ziel ist, einen Leitfaden zu erstellen, mit dessen Hilfe jeder ein
ökofaires Textil (und nicht nur eine Hose) entwickeln kann. Es wird vor allem die wichtigen Fragen enthalten, deren rechtzeitige Beantwortung einem das Leben leichter machen können! Sobald das
erste Kapitel fertig ist, werde ich es hier im Blog veröffentlichen.
Gerade habe ich mich für den Entrepreneurship Summit 2013 angemeldet. Ich freue mich schon sehr auf spannende Vorträge und Impulse für meine Arbeit. (Wenn jemand Lust hat mich zu treffen, dann wäre das eine gute Gelegenheit!)
Hier ist die Einladung, die ich bekommen habe:
"Entrepreneurship Summit 2013
am 19. und 20. Oktober
im Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin
Ja, mit einem Einfall fängt es an. Man recherchiert, arbeitet an der Idee, brütet darüber. Sie wächst, gewinnt an Tiefe und an Umfang. Die Konturen eines Konzepts entstehen. Man verwirft, entwirft neu, erlebt Durchbrüche, Rückschläge, vermeintliche und echte Barrieren. Schiebt Teile des Konzepts hin und her, wie in einem Puzzle, bis sie – irgendwann – zur Passung gebracht werden.
Wer ein Unternehmen gegründet hat, kennt diesen Prozess: an der Gründungs-Idee so lange zu arbeiten, bis ein wirklich ausgereiftes, tragfähiges Entrepreneurial Design entsteht.
Beim Entrepreneurship Summit lernen Sie Methoden und Techniken kennen, um an Ihrem Gründungskonzept zu feilen. Treffen Sie Experten und Gleichgesinnte! Lernen Sie, mit unkonventionellen Ideen und Sichtweisen erfolgreich am Wirtschaftsleben teilzuhaben.
Zahlreiche Referenten haben bereits zugesagt, darunter Keynote-Speaker wie Prof. Max Otte und Zukunftsforscher Matthias Horx.
Tickets erhalten Sie hier: www.entrepreneurship-summit.de .
Nutzen Sie unsere Earyl-Bird-Tarife! Solange der Vorrat reicht bis 20. Mai 2013:
Studenten 55€
Entrepreneure in spe 75€
Erfolgreiche Entrepreneure und Manager 150€
Weitere Informationen und alle Speaker finden Sie unter www.entrepreneurship-summit.de
Mehr Entrepreneure braucht das Land. Mit überzeugenderen Konzepten."
Seit dem Wochenende sind wir, meine Familie und ich, aus dem Urlaub in den Bergen zurück. Falls niemand meine Abwesenheit bemerkt haben sollte, dann lag das an meiner Urlaubsvertretung, vielen Dank an Georg an dieser Stelle!
Päckchen verschwunden
Ein kleines Problem habe ich aber doch: Während unserer Abwesenheit hat die Post versucht, mir ein Päckchen/Paket zuzustellen. Leider habe ich nur die Benachrichtigung und das Päckchen ist verschwunden. Ich weiß leider nicht, von wem es geschickt wurde. Also, wenn mir jemand eine Hose zurückgesendet hat, und ich reagiere nicht darauf, dann liegt das daran, daß ich das Päckchen nicht erhalten habe. Falls sich jemand angesprochen fühlt, bitte nimm per Email Kontakt zu mir auf!!!
Die blaue Cordhose ist endlich verfügbar und kann geliefert werden! Das ist ein besonderer Moment, denn darauf habe ich seit dem Projektstart im Dezember 2011 hingearbeitet. Damals hatte ich noch keine Vorstellung, wie lange das alles einmal dauern würde und wie kompliziert es ist, sich eine Hose entwickeln und herstellen zu lassen! Aber jetzt habe ich einen Haufen Cordhosen vorfinanziert und bin um viele Lernerfahrungen reicher.
Einigermaßen erfreut und erleichtert bin ich jetzt auch. Aber besonders freue ich mich auf die Reaktionen der Kunden! Alle Bestellungen, die ich bis heute erhalten habe, werden jetzt versendet und werden nach dem Wochenende eintreffen.
und kontrolliert und gehen am Montag per LKW nach Deutschland ins Versandlager.
(Zur Zeit liege ich mit Grippe im Bett und fühle mich nicht in der Lage, einen längeren, sinnvollen Text zu verfassen.)
Es geht doch voran. Soeben habe ich erfahren, daß die Näherei ARISTO Jeans den 14. und 15. März als konkreten Termin für die Produktionsendkontrolle der blauen Cordhosen genannt hat. An diesen Tagen werden Marte und Katrin von Common Works vor Ort in Polen sein und die genähten Hosen kontrollieren.
Wenn alles in Ordnung ist, was ich sehr hoffe, werden die Hosen verpackt und nach Deutschland zu einem Logistikdienstleister transportiert. Und von dort können dann die bestellten Hosen endlich verschickt werden!
Die Damen von Common Works sind auch schon einigermaßen verzweifelt, was bei der Produktion meiner blauen Cordhosen alles schief gehen kann. Diesmal waren die Reißverschlüsse in der Post verschwunden. Als sie wieder aufgetaucht waren, hatte die Produktion natürlich einen anderen Auftrag angefangen. Jetzt muß ich bis Ende Februar oder Anfang März warten, bis die Herstellung meiner Hosen wieder in Angriff genommen wird.
Es ist so langwierig und langweilig!!! Aber so lange die Hosen qualitativ gut (und fair) hergestellt werden, bin ich auch bereit etwas (länger) zu warten.
Nun ist es Februar und die Hosen sind immer noch nicht fertig. Es sind so viele Kleinigkeiten, die zu den Verzögerungen führen. Diesmal waren es die Reißverschlüsse, die nicht in den richtigen Mengen in den richtigen Längen vorlagen. Aber ohne Reißverschluß taugt ja auch die beste Hose nichts. Also ist gerade ein Expresspäckchen auf dem Weg zur Näherei.
Ansonsten beschäftige ich mich damit, wie ich die Cordhosenkampagne und die Cordhosen innerhalb und außerhalb des Internets bekannt machen kann. Das ist vor allem gedankliche Arbeit. Nachhaltigkeit ist ein schwieriges und wenig anschauliches Thema. Menschen haben halt nicht unmittelbar etwas davon, wenn sie nachhaltig leben.
So ein Bio Zeichen suggeriert wenigstens gesündere Nahrung, aber wenn bei der Herstellung meines Kleidungsstücks jemand ausgebeutet worden ist, beeinträchtigt das nicht meine körperliche Gesundheit.
Meiner seelischen Gesundheit würde das gute Gefühl, moralisch gehandelt zu haben, aber sicher gut tun!
Beim Stöbern bei Startnext ist mir dieses Projekt aufgefallen. Ich hoffe, es wird erfolgreich finanziert.
Was hat Robert de Niro mit meinen Cordhosen und mir zu tun?
Letzte Woche gab es einen ersten Berührungspunkt. Aber alles der Reihe nach.
Manchmal bezeichne ich die Cordhosenkampagne als mein Live-Rollenspiel, weil ich in so viele verschiedene Rollen schlüpfe und so verschiedene Dinge dafür tun muß. Dabei lerne ich eine ganze Menge über mich selbst. Gerade war wieder so ein Kennenlern-Tag. Ich stand Modell für meine eigenen Hosen.
Dazu hatte ich einen Termin mit der Fotografin Mara Monetti in ihrem Atelier in Frankfurt ausgemacht. Mara hatte schon unheimlich schöne Bewerbungsbilder von mir nahestehenden Menschen geschossen, und ich hoffte einfach, daß sie das auch bei mir schaffen würde! Denn, Menschen die mich kennen, wissen, daß ich eher fotoscheu bin.
Mit einem Rucksack voll mit verschiedenen Kleidungstücken und meiner Cordhose traf ich im Atelier ein. Mara war sehr offen und freundlich. Nach einem Tee haben wir die passenden Oberteile ausgewählt und die Beleuchtung ausgerichtet und eingestellt.
Damit es für mich leichter wurde, haben wir erst einmal die Bilder geschossen auf denen nur die Hose und nicht mein Gesicht zu sehen war. Das hatte durchaus etwas systematisches und war auch gar nicht so schwer. Dann kamen die Ganzkörperbilder mit Gesicht. Ich habe versucht, so freundlich wie möglich zu gucken, was mir ohne Kamera leichter fällt. Aber es hat geklappt, mit Maras Hilfe, mit Unsinn machen und Witze erzählen.
Am Ende hatten wir weit über 200 Bilder, und wir haben die besten so ausgewählt, daß ein paar schöne Bilder die Cordhose von allen Seiten zeigen und ein paar mich einigermaßen freundlich darstellen.
Und jetzt kommt endlich Robert De Niro ins Spiel. Mara wollte anschließend noch ein paar Außenaufnahmen machen und suchte nach etwas, daß sie mir dafür in die Hand geben konnte. Kurz darauf
lehnte ich mit einer Frankfurter Rundschau vom 30. Mai 2012 an der Hauswand und sollte so tun als ob ich lese. Und ich las von der Verleihung der Ehrendoktorwürde für Robert De Niro an der Bates
Universität in Maine.
Er riet den Absolventen: "Habt keine Angst davor, Dinge auszuprobieren. Habt keine Angst davor, auch mal zu versagen. Mein Motto, wenn man es nicht versucht, dann findet man nichts heraus!"
Als ich das las, mußte ich lachen, denn es paßt so gut zu dem, was ich hier mit der Cordhosenkampagne versuche. Und in diesem Augenblick entstand das Bild hier, und es gibt nichts, was ich dem
noch sinnvollerweise hinzufügen könnte, außer meinem großen Dankeschön an Mara für die gelungenen Bilder!
Eine kleine Geschichte:
Im Laufe der letzten Woche war unser Toaster zu Hause kaputt gegangen. Die Toastscheiben wurden nur noch auf einer Seite geröstet.
Mein erster Reflex in einen solchen Fall ist, daß ich versuche, das kaputte Ding zu reparieren. Als Ingenieur habe ich eine gewisse Grundahnung von Technik und handwerklich geschickt bin ich auch. Außerdem freue ich mich ganz besonders über jedes reparierte Gerät, das wieder funktioniert.
Dieser Toaster nun war besonders leicht zu öffnen, denn die, sowieso nicht zum Öffnen bestimmten Spezialschrauben, hatte ich schon vor Jahren bei der letzten Reparatur heraus gebohrt. Aber diesmal war nichts zu machen, eine der Heizdrähte war gebrochen.
Mein nächster Reflex war nun, in die Stadt zu rennen und einen Neuen zu "holen". Als ich dann aber mit einem neuen Toaster unter dem Arm beim Saturn in der Schlange stand, fing ich endlich an, nachzudenken. Warum mußte ich gleich einen Neuen kaufen, warum hatte ich nicht wenigstens versucht, einen gebrauchten Toaster zu kaufen oder zu ertauschen? Wieviele Freunde oder Bekannte hatten vielleicht noch einen überzähligen Toaster im Keller?
Mit einem schlechten Gefühl bezahlte ich meinen Toaster und ging bis zur nächsten U-Bahn Station. Aber dann kehrte ich um und gab meinen neuen Toaster im Laden zurück. Das hat dann zwar länger gedauert, als das Kaufen, weil ich dafür sogar meinen Namen angeben mußte und richtig viel Formalkram zu erledigen war. Aber Schwamm drüber, den Toaster war ich los. Jetzt fühlte ich mich besser und hatte die Chance, auf einen anderen Weg an ein neues Gerät zu kommen.
Mittags war ich mit meiner Familie am Frankfurter Osthafen zum Skaten und zuschauen verabredet. Und siehe da, an jedem zweiten Samstag ist dort Flohmarkt. Wir trafen kurz vor Schluß ein, die ersten Händler packten schon ihre Waren zusammen. Aber den einen Toaster, den es noch gab, haben wir für 5€ gekauft!
Jetzt hatte ich ein besseres Gefühl, und als der Toaster zu Hause dann auch noch funktionierte, habe ich mich richtig gefreut.
Und meine Erkenntnis des Tages?
Obwohl ich mich viel mit Nachhaltigkeit und der Vermeidung von Ressourcenverschwendung beschäftige, in dieser Richtung lese und mir einige Gedanken mache, falle ich trotzdem leicht in die alten Denkmuster zurück.
Statt also ein neues Gerät zu kaufen, will ich lieber schauen, ob ich nicht eher ein schon vorhandenes Gerät wieder oder länger benutzen kann!
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die meiner Seite folgen, mir Fragen stellen oder zuhören und mich mit der Cordhosenkampagne unterstützen. Es ist schön, nicht allein zu sein!
Ich wünsche allen ein glückliches und gelingendes Jahr 2013!
Achtung Rätsel! Was ist auf dem Bild in den Papiertüten?
Kleiner Tipp: es ist länglich, hat drei Löcher und ist dunkelblau.
Richtig, die blauen Cordhosen sind da, heute kam endlich das Paket mit den Produktionsmustern. Von jeder Größe habe ich nun eine Hose, und ich muß sagen, ich bin ich sehr erleichtert! In den letzten Wochen lief in meinem Kopfkino nämlich gelegentlich ein ganz anderer Film ab mit dem Inhalt: die Weberei liefert einen falschen Stoff oder die falsche Farbe an die Näherei, und diese ganze Musterhosenfertigung war erst einmal umsonst. Und das Geld ist natürlich auch weg. Aber nichts in dieser Art ist eingetreten.
Mit meinen Musterhosen kann ich nun in den nächsten Tagen meine mehr oder weniger dicken und dünnen, langen und kurzen Freunde zur Anprobe bitten. Danach werden wir wissen, ob noch etwas am Schnitt geändert werden muß.
Ich selbst bin mit meiner Größe sehr zufrieden. Ich habe gleich mit einem Trageversuch begonnen, den ich aber am späten Abend für einige Stunden Schlaf unterbrechen werde. Bis jetzt sitzt alles sehr gut.
Das einzige kleine Malheur ist, daß die Näherei erst ganz am Ende der Musterhosenfertigung festgestellt hat, daß sie ein spezielles Werkzeug benötigen, um den Knopf zu befestigen. Da das Werkzeug aber nicht vorhanden war, habe ich meine Musterhosen ohne Knopf erhalten. Aber da ich selbst mal Mechaniker gelernt habe, habe ich mir die Knöpfe mit einer kleinen Presse auch ohne das Werkzeug selbst montiert. Das ging auch!
Es hat sich ja schon abgezeichnet, die Cordhosen werden erst im Januar verfügbar sein. Der augenblickliche Stand der Dinge ist folgender:
Die Näherei hat am Freitag die fertig hergestellten Produktionsmuster (eine Hose in jeder Größe) in die Post gegeben. Mitte diese Woche können sich dann Common Works und ich die Hosen anschauen, anprobieren und eventuelle Änderungswünsche abgeben, die dann in die Produktion der eigentlichen Charge einfließen werden.
Realistischerweise werden dann dieses Jahr die restlichen Cordhosen nicht mehr genäht, sondern erst im Januar. Außerdem hat die Näherei jetzt erst festgestellt, daß sie zum Einpressen des Verschlussknopfes ein spezielles Werkzeug benötigt, daß wir nun erst noch besorgen müssen.
Für schöne und aussagekräftige Fotos habe ich bereits Kontakt mit einer Frankfurter Fotografin aufgenommen. Sie wird aber erst im Januar wieder Zeit haben. Ich werde mal schauen, daß ich selbst einigermaßen gute Bilder von den Produktionsmusterhosen nächste Woche schieße, damit ich mal ein Bild vom fertigen Produkt zeigen kann. Ich bin ja selbst höchst gespannt!
In diesen Tagen werden die ersten Hosen genäht, es sind aber immer noch nur die Produktionsmuster. Von jeder Größe werden zuerst zwei Stück hergestellt. Wenn diese passen und auch sonst alles in Ordnung ist, erst dann wird der Produktion das ok gegeben, auch den Rest herzustellen. Leider dauert das alles länger als erhofft, es wird knapp für Dezember, vielleicht kann ich auch erst im Januar liefern.
Über die Frage nach der "richtigen" Verpackung für die Hose habe ich mir relativ viele Gedanken gemacht. Meine Verpackung soll so ökologisch wie nur möglich sein. Das hieße eigentlich: gar keine Verpackung verwenden!
Aber die Hose braucht eine Art Schutzhülle für den Weg von der Fertigung über den Versand zum Kunden. Eine normale Plastiktüte schied für mich von vornherein aus. Also habe ich im Internet nach ökologischem Verpackungsmaterial gesucht. Da gibt es schon eine ganze Reihe von Anbietern. Einen Favorit hatte ich auch schnell gefunden: eine Brottüte aus Papier mit einem Klarsichtfenster aus kompostierbaren Kunststoff. Nur war gerade diese Tüte auf unbestimmbare Zeit ausverkauft.
Eine Notlösung war eine Vollplastiktüte aus einem kompostierbaren Kunststoff. Abgesehen davon, daß ich von der Optik nicht wirklich begeistert war (Stichwort: Biomülltüte), warf diese Tüte einige Fragen auf:
Ich bin nicht tief genug in das Thema eingestiegen, um diese Fragen seriös beantworten zu können, ich habe nur gemerkt, daß die Verwendung einer Biotüte alleine nicht automatisch eine saubere Lösung darstellt.
Letztendlich habe ich mich für eine Papiertüte aus Recyclingmaterial entschieden. Sie ist zwar etwas knapp von den Abmessungen, aber die Hose passt gerade noch hinein!
Ich habe zwar mittlerweile auch gelernt, daß selbst das Papierrecycling noch nicht der Weisheit letzter Schluß ist, aber ich hoffe, diese Tüte ist der Kompromiss, der am wenigsten Schaden anrichtet.
Mal etwas ganz anderes: Ein Blogbeitrag ohne Cordhose!
Beim Radio Hören bin ich auf den Berliner Philosophen Wilhelm Schmid aufmerksam geworden. Er forscht, lehrt und schreibt zum Thema Lebenskunst.
Ein Essay von ihm zum Thema Arbeit habe ich mal mit eigenen Worten zusammengefasst. Das komplette Essay in Ton und Schrift befindet sich hier.
Wilhelm Schmid schreibt: Unsere heutige Zeit ist geprägt von immer größerer Freiheit. Wir wünschen uns ein Leben frei von Fremdbestimmung, von ökologischen Bindungen an Natur und Körper, weg von
gemeinschaftlichen Bindungen, durch Rollenbilder, Traditionen und Moralvorstellungen oder auch ökonomischen Bindungen in Form von Arbeit.
Immer mehr Menschen haben auch keinen Bezug mehr zu ihrer Erwerbsarbeit. Arbeit wird nicht mehr als sinnstiftend empfunden, sie ist nicht mehr Teil ihres Lebens oder der Persönlichkeit. Das gilt
nicht nur für Arbeitslose, die oft das Gefühl haben, kein sinnvolles Leben zu führen, sondern auch für Menschen, die keinen Sinn in der Arbeit ihres Unternehmens oder in ihrer Rolle dort finden
können.
Doch wo wir Bindungen beseitigen, dort fehlen Zusammenhänge. Daher müssen bzw. dürfen wir neue Zusammenhänge herstellen, damit ein neuer Sinn entsteht, ohne den Menschen nicht leben können.
Wilhelm Schmids Beschäftigung mit der Lebenskunst zeigt auf, wie man Sinn im Leben finden kann und dass die Arbeit am eigenen Selbst sinnstiftend ist.
Für Wilhelm Schmid ist die Neudefinition des Begriffs Arbeit im Rahmen der Lebenskunst essenziell. Er sagt, alles sei Arbeit, was man selbst tut, um ein gutes und gelingendes Leben zu führen. Diese Arbeit kann körperlich, geistig und seelisch sein. Wilhelm Schmid bezeichnet das als Lebenskunst, sie ist für ein erfülltes Leben wesentlich wichtiger, als bloße Erwerbsarbeit, und jede Form dieser Arbeit ist sinnstiftend.
Die Lebenskunst nach Wilhelm Schmid hat viele Facetten. Durch die Arbeit am Selbst können z.B unterschiedliche Seiten des eigenen Charakters in Balance gebracht werden.
Familienarbeit heißt nicht nur Kindererziehung und die Erledigungen im Haushalt, sondern auch die Pflege der Beziehung zu den Menschen, die Ihnen am nächsten stehen, was besonders vielen Menschen Halt und Sinn in ihrem Leben gibt. Die Arbeit an Freundschaften führt zu sinnstiftenden Gesprächen.
Die Mitarbeit an sozialen Projekten, uneigennützige Hilfe oder der Einsatz für gesellschaftliche Veränderungen kann als Bürgerarbeit verstanden werden. Obwohl sie nur selten bezahlt wird, nimmt sie einen hohen Stellenwert ein. Sie ist ideell und wird dadurch oft als wesentlich sinnvoller und freier als die Erwerbsarbeit empfunden.
Schlussendlich sind aber auch die Muße und die Besinnung wichtige und auch aktive Arbeitsformen. In der Zeit für nachdenkliche Ruhephasen, können Erfahrungen und Erlebnisse verarbeiten und dadurch Zusammenhänge und damit Sinn erkannt werden.
Wilhelm Schmidt ist davon überzeugt, dass eine Aufwertung der Lebenskunst und der Lebensarbeit in allen Bereichen die Balance und damit den Sinn wiederherstellen kann. Auf Erwerbsarbeit kann trotz allem nicht verzichtet werden, ihr kann aber durch Mitgestaltungsspielraum, Eigenverantwortung, zeitlichen Spielraum, Abwechslung und Herausforderung neuer Sinn gegeben werden.
Der Idealfall scheint für Wilhelm Schmid die freie, selbstständige Arbeit zu sein. Maßgeblich für die Lebenskunst ist immer die Haltung, die Sie zu sich selbst und Ihrem Leben haben.
Sinn kann schon in kleinen Veränderungen entstehen, die von Ihnen Selbst gemacht und bestimmt werden.
In den letzten Tagen habe ich unheimlich viele Rechnungen bezahlt, und alle standen im Zusammenhang mit der blauen Cordhose. Natürlich war das auch mit einer gewissen Vorfreude verbunden, denn
bald werde ich die ersten Cordhosen ausliefern können.
Im Zuge von Transparenz kann ich nun auch darstellen, wie viel mich die einzelnen Bestandteile der Hose im Einkauf gekostet haben. Hinzu kommen noch die Kosten, die zukünftig auf mich zukommen
werden und die auch im Verkaufspreis der Hose enthalten sind.
In der folgenden Grafik sind alle Kosten rund um die Hose aufgelistet. Um die Zahlen verständlicher zu machen, führe ich nur die Bruttobeträge auf, also inklusive der gesetzlichen 19% MWSt.
Die Materialkosten sind leicht gerundet und bilden den heutigen Stand ab, die anderen Kosten sind eine Abschätzung auf die Zukunft mit meinem heutigen Kenntnisstand.
Aufmerksame Leser werden bemerkt haben, daß der Verkaufspreis von 80€ auf 90€ gestiegen ist. Dafür gibt es mehrere Gründe: Ursprünglich hatte ich nur mit 8€ für die Zutaten (alles außer dem
Cordstoff) gerechnet. Nun muß ich dafür aber über 14€ ausgeben. Auch die Betreuung der Fertigung durch Common Works und das Nähen der Hose in Polen ist leider teurer geworden als erhofft.
Zwei Verkaufspreise für eine Hose
Da meine Zielsetzung aber weiterhin ist, eine fair und ökologisch hergestellte Cordhose sowohl günstiger als konventionelle Markencordhosen als auch ohne "Bioaufschlag" anzubieten, werde ich die Hose zu zwei verschiedenen Verkaufspreisen anbieten: einmal für einen ermäßigten Preis von 80€ und einmal für 90€. Jeder Mensch kann dann selbst entscheiden, welchen Preis er oder sie zahlen möchte. Wo das Geld hingeht, ist ja leicht in der Tabelle zu sehen.
So langsam sind alle Bestandteile der Hose produziert und teilweise bei uns eingetroffen: der Cordstoff, die Knöpfe und Nieten, die Etiketten, die Garne, Bänder usw.
Der Stoff für das Innenfutter und die Reißverschlüsse fehlen noch. Alle Komponenten sammeln wir in Berlin bei Common Works, von dort wird dann bald ein großes Päckchen in Richtung Produktion nach Polen abgehen!
Ein paar kleinere und größere Dinge gehen auch noch schief: z.B. waren die ersten bestellten Nieten zu lang, oder die Reißverschlüsse kamen in der falschen Farbe. Auch ist noch nicht klar, ob wir die Größenetiketten so wie sie sind verwenden können. Aber das sind alles keine wirklichen Probleme!
Das Ziel ist immer noch, Anfang Dezember die ersten Hosen liefern zu können, es könnte aber knapp werden.
Im Augenblick sind wir voll dabei, die Produktion der Hosen vorzubereiten. Dafür müssen noch viele kleine und große Dinge getan werden. Aber mal der Reihe nach:
Das ist die zeitliche Planung der einzelnen Schritte:
Die Fa. Kindermann hat die Auslieferung des Cordstoffes für Mitte Oktober zusagt. Sicherheitshalber planen wir den Beginn der Hosenfertigung in der letzten Oktoberwoche. Zuerst werden die Produktionsmuster gefertigt, d.h. von jeder Größe werden zwei Hosen hergestellt. Diese werden von Common Works und mir genau kontrolliert und anprobiert. Eventuelle Änderungswünsche können dann noch umgesetzt werden. Erst dann beginnt Mitte November die eigentliche Produktion der Cordhosen. Das wird ungefähr zwei Wochen dauern. Nach der Endabnahme Ende November kann ich die Hosen dann Anfang Dezember ausliefern lassen!
Diese Sachen müssen noch erledigt werden, bevor die Fertigung überhaupt loslegen kann:
Hier ist Common Works schon ziemlich weit!
Die Knöpfe und Nieten sind bestellt. Beim Stoff für die Innentasche warte ich noch auf Muster, die sich aber schon in der Post befinden
Hier habe ich mich ausgetobt (gähn ;-)). Überraschenderweise hat mich so ein kleines Thema ziemlich viel Zeit gekostet, denn es gibt regulatorische Anforderungen an die Etikettierung! Zusammengefaßt, die Hose wird drei Etiketten haben, eines mit den Pflege- und Infohinweisen, eines für die Größe und eines für hinten außen. Das letztere wird nicht aus Leder, sondern auch gewebt sein. Hierfür habe ich eine Weberei angefragt, bei der ich vermutlich auch in den nächsten Tagen bestellen werde.
Daran hatte ich bis vor wenigen Tagen noch überhaupt keinen Gedanken verschwendet. Hier geht es um eine Transportverpackung für die einzelnen Hosen von der Fertigung zum Versender. Es muß natürlich eine Ökoverpackung sein! Aufgrund der Mindestabnahmemenge bei normalen Tütchenherstellern bin ich bald auf Bioverpackungen für Lebensmittel gekommen. Hierbei handelt es sich um Plastikverpackungen aus biologisch abbaubaren, sprich kompostierbaren Kunststoffen. Hier muß ich "nur noch" eine Verpackung in der richtigen Größe finden und bestellen.
Endlich habe ich die Bestellfunktion eingefügt, nachdem mich schon einige Freunde gefragt haben, wo sie denn eine blaue Cordhose bestellen können. Es war ja nicht nur nötig, den Bestellknopf einzufügen, ich habe mich auch noch mit dem Textilkennzeichnungsgesetz und den AGB auseinandergesetzt. Aber jetzt ist alles fertig und gut.
Die Firma Kindermann hat mir die Lieferung des Cordstoffes für die KW 42 (Mitte Oktober) zugesagt, wir sind also noch fast im Zeitplan.
Es wird ernst. Nach der erfolgreichen Finanzierung (Crowdfunding bei Startnext) kann ich mich nun voll an die Umsetzung machen und die Produktion der ersten Charge von 200 dunkelblauen Cordhosen anleiern.
Dafür habe ich letzte Woche bei der Fa. Kindermann Textil die 300lfm Cordstoff bestellt, die für die Herstellung notwendig sind. Diese Menge ist nicht auf Lager und wird daher extra für mich angefertigt. Die Baumwolle für diesen Stoff stammt aus kontrolliert biologischem Anbau aus der Türkei und ist GOTS zertifiziert. Die Farbe ist natürlich dunkelblau! Vermutlich wird es so um die 5 Wochen dauern, bis der Cordstoff gewebt worden ist, das heißt, wir bekommen den Cord Anfang Oktober!
Nach dem Weben wird der Cord direkt nach Polen zum Verarbeiten geschickt. Die Berliner Textilagentur Common Works, die mir bei der Umsetzung hilft, hat mit dieser Näherei gute Erfahrungen gemacht, auf die ich mich einfach verlasse. In Polen werde ich fürs Nähen ca. 10€ pro Hose zahlen.
Wir haben in Polen einen Zeitraum von 3 Wochen für die Produktion der Hosen reserviert. Zuerst werden dort in jeder Größe zwei Hosen genäht, die noch einmal von Common Work und mir auf Qualität, Schnitt und Sitz kontrolliert werden. Wenn diese in Ordnung sind, bzw. eventuelle Änderungen eingeflossen sind, erst dann werden die Hosen in einem Rutsch hergestellt. Wenn alles klappt, könnten die Hosen Ende November fertig sein.
Bis wir aber mit der Produktion loslegen können, müssen noch die Schnittmuster für die verschiedenen Größen der Hose fertig gemacht werden. Es wird nun folgende Hosengrößen (Bundweiten) geben: 28, 30, 32, 34, 36 und 38. Jede Größe wird nur in einer einzigen Länge hergestellt, die meisten Menschen werden sich also ihre Hose noch kürzen lassen müssen, denn laut meiner Abstimmung, hat sich eine Mehrheit für diese Lösung ausgesprochen.
Knöpfe , Nieten und Reißverschluss sind ebenfalls ausgewählt. Dieser Knopf von der Fa. Jagdberg hat mir und meinem unmittelbaren Umfeld am besten gefallen. Alle Metallteile, die Hautkontakt haben können, sind übrigens nickelfrei!
Das Cordhosenkampagnenlogo habe ich auch fertig gestellt, siehe oben auf dieser Seite. Darüber habe ich noch einmal viele Stunden am Wochenende, vor allem nachts, gebrütet, bis es mir gefallen hat. Es wird zwar niemand die Hose allein wegen des Logos kaufen, aber ich muß ja damit (hoffentlich) noch etwas länger leben.
Beim Überprüfen der Links auf meiner Seite bin ich auf ein interessantes Interview mit Prof. Faltin von der Teekampagne gestoßen. Darin erklärt er in der Sendung Sonntagsfragen auf wdr2, wie jede und jeder ein erfolgreiches Unternehmen gründen kann, wenn nur lange und systematisch genug an der Gründungsidee gefeilt wird. Als Beispiel dient die von ihm gegründete Teekampagne.
Zum Nachhören des Gespräches diesem Link folgen und die Sonntagsfragen vom 2.9. suchen.
Mit der Hilfe meiner Fans und Supporter habe ich mein Cordhosenprojekt bei Startnext erfolgreich finanziert!
Vielen herzlichen Dank dafür an alle!!!
Hier sind endlich die versprochenen Bilder von der Herstellung der Musterhose bei Common Works in Berlin.
Für alle, die sich die Bilder in dem Video noch mal etwas genauer anschauen wollen, habe ich die Bilder zusammen mit dem Gesprochenen hier eingestellt...
...und ein paar Photos zum Entstehungsprozeß.