Meine Highlights vom Entrepreneurship Summit 2013 in Berlin

Es ist Mittwoch Abend, und ich laufe mit meiner Tochter auf der Suche nach einem ganz bestimmten Schuhladen durch Frankfurt. Wir beeilen uns, weil wir nicht genau wissen, wie lange der Laden noch offen haben wird. Endlich haben wir ihn gefunden. Die Schuhe, die ich auf der Internetseite gesehen habe, gibt es zwar nicht mehr, dafür finde ich aber ein anderes schönes Paar und unterhalte mich noch sehr angeregt mit der Ladeninhaberin. Sie ist auch eine Gründerin aus Überzeugung, eigentlich Ärztin, aber jetzt verkauft sie die Schuhe, die sie liebt. Beschwingt machen sich meine Tochter und ich auf den Heimweg.

Warum erzähle ich das alles, was hat das mit den Entrepreneurship Summit 2013 in Berlin zu tun?

Ich habe in Berlin viel gelernt, es war ja auch mein Ziel, dort neue Ideen und Anregungen zu bekommen. Außerdem ist es wohltuend zu sehen, dass es so viele Gleichgesinnte gibt, die etwas anders machen wollen oder schon etwas angefangen haben. In manchen Kreisen komme ich mir mit meinen Projekten manchmal sehr alleine vor.

"Erkenne Dich selbst" - Dieser Satz kam in Variationen in vielen Vorträgen vor: Es ist essentiell, nur etwas zu machen, dass auch zu einem passt. Prof. Faltin hat dazu gesagt, Gründer sollen Gelegenheiten schaffen, die zu ihrer Person passen, anstatt nur Gelegenheiten zu nutzen.

Ein ganzer Vortrag zum Thema kam von Dr Huhn. Hier ist mir zum ersten Mal der Unterschied zwischen Talenten und Fähigkeiten klar geworden. Die ersteren hat man, die zweiten muss bzw. kann man sich erwerben. Dafür kann man Talente aber auch nicht mehr verlieren, im Gegensatz zu den Fähigkeiten, die man regelmäßig üben muss.

Auch bin ich ein großer Freund der Ideen von Prof. Niko Paech. Sein Ausweg aus der Wachstumsgesellschaft ist die Postwachstumsökonomie. Das ist eine Welt, in der die Menschen weniger Dinge herstellen, weniger Dinge haben, diese aber länger und intensiver nutzen und sich wieder mehr selbst versorgen und wieder mehr reparieren. Sie erfahren wieder ihre eigene Selbstwirksamkeit und sind den Gegebenheiten weniger stark ausgeliefert.

(Link zur Fragesession an Niko Paech nach dem Vortrag)

Der Vortrag, der auf dem Summit den meisten Applaus erhielt, war der von Heini Staudinger. Und hier schließt sich auch der Kreis zu meinen neuen Schuhen. Herr Staudinger ist Schuhproduzent aus Österreich und hat einen sehr bewegenden und authentischen Vortrag über die Entwicklung seines Unternehmens gehalten. Aber eigentlich war sein Vortrag ein Appell an die Menschen, ihre Wünsche und Träume auch zu leben.

Er zitierte an einer Stelle Marie von Ebner-Eschenbach: "Die glücklichsten Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit."

In Berlin auf dem Summit waren die glücklichen Sklaven in der Minderheit und in dem GEA Schuhladen in Frankfurt sind sie es auch. 

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