Tipps für erfolgreiches Crowdfunding

In meinem Umfeld interessieren sich zurzeit einige Leute für eine Crowdfunding Kampagne zur Finanzierung ihrer Ideen oder Projekte. Gerade auch, weil die Medien so viel über erfolgreiche Projekte bei Kickstarter und Startnext schreiben, kann man leicht den Eindruck gewinnen, man muss das Geld der Unterstützer „nur“ einsammeln. Aber in Wirklichkeit ist nur jede zweite Crowdfunding Kampagne erfolgreich. Es gibt total viele Kampagnen, die überhaupt nicht abheben!

 

Da ich mich selbst mit dem Thema schon einmal beschäftigt habe, fasse ich mal zusammen, worauf es meiner Meinung nach ankommt.

 

Die Platzierung des Projektes

Wichtig ist die richtige Auswahl der Internetplattform, auf der das Projekt vorgestellt wird. Meine eigene Erfahrung erstreckt sich ausschließlich auf Startnext. Dies ist die größte Plattform in Deutschland mit dem größten Unterstützungsvolumen, allerdings werden dort hauptsächlich kulturelle (Musik, Film, Design) und soziale (Möbel, Kleidung) Projekte eingestellt. Technische Projekte finden sich dort kaum.

Glaubwürdiger Auftritt

Der Auftritt muss stimmig sein und zu der Person passen, die das Projekt vertritt. Es ist der Projektstarter, der mit seiner einzigartigen Persönlichkeit für sein Projekt wirbt.

Ein Video ist Pflicht, allerdings muss es nicht aufwendig sein. Schön wäre es, wenn es originell und informativ wäre.

Texte sind vielleicht noch wichtiger. Hier wird erklärt, worum es eigentlich geht. Je leichter das auf Anhieb zu verstehen ist, desto besser.

 

Folgende Fragen sollten klar und einfach beantwortet werden:

Was genau hat die Person vor?

Warum sollte ich sie unterstützen?

Was geschieht dann mit dem Geld? Stichwort Transparenz.

Wie sieht der Zeitrahmen aus?

 

Für mich muss das Projektziel realistisch erreichbar sein, sowohl was das Geld als auch den Zeitplan angeht.

 

Dankeschöns

Es ist natürlich leicht, das Projektergebnis als Dankeschön zu verteilen. Aber besser wäre es noch, wenn es auch Dankeschöns für Leute gäbe, die das Projektergebnis vielleicht gar nicht haben wollen oder brauchen, das Projekt oder den Starter aber trotzdem unterstützen wollen, z.B. will ich Alex unterstützen, mag aber keine blauen Cordhosen!

 

Auch sollte in jeder Preiskategorie, also für den kleinen und großen Unterstützer, etwas dabei sein, denn jede Unterstützung ist wertvoll!

Das wichtigste fast zum Schluß: Die Crowd

Am besten ist es, wenn man schon seine eigene Crowd zum Crowdfunding mitbringen kann, sei es mit vielen realen oder virtuellen Freunden (Facebookgemeinde!). Das führt sofort zu einer unmittelbaren Bekanntheit und Verbreitung der Kampagne. Wenn dann gleich zu Beginn die ersten Unterstützungen zusammenkommen, ist die Crowd viel eher bereit sich zu beteiligen, da sie sieht, dass sich auch schon andere beteiligt haben. Ohne Anschubfinanzierung und Dominoeffekt kann es sein, dass überhaupt nichts zusammen kommt.

Außerdem kann die eigene Crowd helfen, die Kampagne überall im Netz zu verbreiten!

Aber auch wenn man noch keine (große) Crowd hat, gibt es Hoffnung (und viel Arbeit), siehe nächsten Punkt:

 

Kampagnenarbeit

Während der Kampagne gilt es, die Werbetrommel zu rühren und die Kampagne nach Möglichkeit überall in Netz auf allen Kanälen zu vernetzen. Je mehr desto besser. Es hilft, kreativ und umtriebig zu sein und viel eigene Zeit zu investieren. Man kann z.B. Blogger bitten, über einen zu schreiben, in sozialen Netzwerken posten, selbst einen Blog schreiben, andere Blogs kommentieren, etwas verlosen, etwas beitragen, sich beteiligen, usw...

Und natürlich ist es wichtig auf die Rückmeldungen von Fans und Unterstützern zu reagieren und die Anregungen ernst zu nehmen.

Es reicht wirklich nicht, nur die Angel auszuwerfen, man muss auch am Köder wackeln!!!

 

Und mit etwas...

 

...Glück,

wird ein richtiger Hype aus dem Projekt, und die Finanzierung erledigt sich fast ganz von selbst.

 

Ein Musterbeispiel

Für mich ist Karma Chakhs von Van Bo Le-Mentzel eine beispielhafte Crowdfunding Kampagne, die wirklich alle Punkte erfüllt hat.

Allen, die sich generell fürs Crowdfunding interessieren, empfehle ich auf taz.de unter dem Schwerpunkt Freiwilliges Bezahlen weiter zu lesen oder dort unter dem Stichwort Startnext zu suchen.

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